Geld für später anlegen – aber wie? Die Vielzahl von Angeboten macht es nicht leicht, sich zu entscheiden. Börsenweisheiten und kryptische Kennzahlen schrecken viele gerade von Wertpapieren ab. Dabei können schon fünf einfache Grundregeln helfen, die alle Anleger*innen beherzigen sollten.
Investieren Sie Ihr Geld nur in Produkte, die Sie auch verstehen! Zwar ist das bei Sparkonten und -plänen meist leicht, beim Investieren an der Börse kann es hingegen schon komplizierter werden. Das Risiko einer Anlage kann nur einschätzen, wer auch versteht, was mit seinem Geld geschieht. Sie sollten zum Beispiel die Frage beantworten können, wie Ihr Geld angelegt ist. Bei Aktien sollten Sie wissen, in welchem Sektor und in welchen Ländern ein Unternehmen aktiv ist. Denn genau daraus können sich gewisse Risiken eines Investments ergeben, aber auch dessen Chancen. Und nur wenn Sie die Risiken und Chancen kennen, können Sie beurteilen, ob die Geldanlage wirklich zu Ihren Vorstellungen passt.
Diese Mahnung gilt auch für Anleger*innen an der Börse. Denn so mancher Hype hat sich aufgebaut, weil Investor*innen Aktien kauften, ohne das Geschäftsmodell des Unternehmens und damit die Risiken ihres Investments verstanden zu haben. Und so mancher Hype endete in diesen Fällen deswegen auch mit Verlusten. Die Konsequenz daraus lautet: Nur das kaufen, was man versteht. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Anlage zu Ihnen passt, dann beraten wir Sie gerne.
Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb! Klingt banal? Ist es eigentlich auch. Aber in der Praxis ist es eine der wichtigsten Regeln der Geldanlage. Das bedeutet, die eigenen Ersparnisse in möglichst verschiedene Anlageklassen wie etwa Aktien, Fonds oder Immobilien zu investieren. Denn ohne Streuung kann Ihre Geldanlage schnell in eine Schieflage geraten: Haben Sie beispielsweise Ihr ganzes Geld in eine einzige Aktie investiert und diese verliert an Wert, steht für Sie schnell unterm Strich ein Minus. In einem breit diversifizierten Depot dagegen, das Investments von verschiedenen Anlageformen, Unternehmen, Branchen und Anlageklassen umfasst, könnte der eventuelle Verlust der einen Aktie durch die möglichen Gewinne anderer Papiere aufgefangen werden. Eine solche Streuung können Sie sowohl über breit gestreute Fonds als auch über unterschiedliche Direktinvestments vornehmen.
Besonders in Zeiten von hoher Inflation ist es sinnvoll, nur das Geld zurückzulegen, auf das Sie mittelfristig verzichten können. Ein digitales Haushaltsbuch wie der FinanzPlaner im Onlinebanking der Deutschen Bank kann Ihnen dabei helfen, zu ermitteln, wie hoch die Summe individuell sein könnte.
Diesen Betrag können Sie dann beispielsweise in einen Fondssparplan investieren. Beim Investieren an der Börse ist allerdings zu beachten, dass Aktien schwanken oder an Wert verlieren können. Geld, das Sie in naher Zukunft benötigen, sollten Sie nicht in Aktien investieren. Sonst könnte es passieren, dass die Kurse genau dann niedrig sind, wenn Sie das Geld brauchen – und deshalb vor der Entscheidung stehen könnten, die Aktien mit Verlust verkaufen zu müssen. Eine gute Finanzplanung ist daher unerlässlich.
Für konkrete Sparziele könnte sich unter anderem ein Festgeld eignen. Es bietet mehr Zinsen als das klassische Sparkonto, ist dafür aber auch nicht jederzeit verfügbar. Bei dieser Sparform legen Sie eine bestimmte Summe für einen vereinbarten Zeitraum zu einem festen Zinssatz an. Die Laufzeit kann je nach Angebot zwischen einem Monat und mehreren Jahren variieren. Läuft der Vertrag aus, wird Ihnen der angelegte Betrag zuzüglich der vereinbarten Zinsen gutgeschrieben. Da das Geld erst zum Vertragsende ausgezahlt wird, eignet sich Festgeld nur für einen mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum.
Auch mal nach Gefühl handeln? Nein, für die Geldanlage gilt: Kopf an, Bauch aus! Es ist ratsam, sich einmal grundlegend mit den Finanzen zu beschäftigen und dann Anlagemöglichkeiten auszusuchen, die zur Lebens- und finanziellen Situation passen. Neben der Frage, wie viel und für wie lange Sie anlegen wollen, sollten Sie sich auch fragen, wie viel Risiko Sie eingehen wollen. Denn Rendite und Risiko hängen eng miteinander zusammen: Eine höhere Ertragsmöglichkeit geht grundsätzlich immer mit höheren Risiken einher. Die möglichen hohen Erträge, aber auch die damit einhergehenden möglichen Risiken aus Kursschwankungen oder sogar dem Totalverlust des angelegten Geldes an der Börse müssen Sie als Anleger*in kennen. Und beide Möglichkeiten müssen zu Ihrer finanziellen Zukunftsplanung passen.
So oder so sollten Sie sich nicht von Ihren Emotionen leiten lassen. Gier lässt von immer höheren Renditen träumen, Angst lässt den Verlust von Vermögen befürchten. Beides kann den Blick auf die Realität verstellen.
Deswegen: Bewahren Sie immer einen kühlen Kopf und bleiben Sie realistisch. So können Sie emotionales oder vorschnelles Handeln vermeiden. Der überhastete Einstieg schadet, weil Sie Ihre Aktien unter Umständen zu einem überteuerten Kurs kaufen. Und der vorschnelle Ausstieg aus dem Investment schmälert Ihre Ertragschance, weil die Kurserholung möglicherweise kurz bevorsteht und Sie gegebenenfalls so unnötig mit Verlust verkaufen müssen.
Für die Geldanlage an der Börse gibt es die Redensart „Hin und Her macht Taschen leer“. Denn: Jede Transaktion an der Börse kostet Geld. Sie sollten unnötige Umstellungen im Depot und die damit verbundenen Kosten vermeiden. Oft zahlt es sich für Privatanleger*innen nicht aus, auf Börsennachrichten vorschnell zu reagieren und das Depot kurzfristig umzustellen. Bei klassischen Sparprodukten fallen zwar in der Regel keine Gebühren an, wenn Sie Ihr Geld von einer Anlage zu einer anderen umschichten. Es führt aber dazu, dass Sparer*innen sich immer wieder mit neuen Angeboten und Konditionen auseinandersetzen müssen. Die Berater*innen der Deutschen Bank helfen Ihnen dabei, den Überblick zu behalten.
Sparen ist sinnvoll und wichtig – um sich Wünsche zu erfüllen, fürs Alter vorzusorgen und zur Absicherung für den Notfall. Jede Anlage sollte immer zu den persönlichen Umständen und Zielen passen. Dabei sollten Sie überlegt vorgehen, sich gut informieren und bei Bedarf die Beratung durch Finanzexpert*innen einholen.