Nachhaltigkeit

Investieren und Energiekosten sparen

Mit welchen Maßnahmen Unternehmen ganz einfach Energie sparen können

Die Energiepreise scheinen aktuell nur eine Richtung zu kennen: aufwärts. Daran wird sich nach Einschätzung von Experten tendenziell auch in Zukunft kaum etwas ändern. Seit der Jahrtausendwende hat sich in Deutschland zum Beispiel der Preis für elektrische Energie mehr als verdoppelt. Und der Trend dürfte sich fortsetzen: Am Terminmarkt der Energiebörse EPEX kostete eine Megawattstunde Strom 2021 rund 97 Euro – 2020 lag der Preis noch bei rund 31 Euro (Grundlast, Day-Ahead-Markt). Ein maßgeblicher Treiber hierfür ist der Anstieg des CO2-Preises. Es liegt auf der Hand, dass sich diese Entwicklung auch auf die Energiekosten für kleinere und mittlere Unternehmen auswirkt: 70 Prozent der Unternehmen berichten in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft von mittelstark oder stark steigenden Energiepreisen.

Aber nicht nur Strom wird zu einem immer größeren Kostenfaktor – auch für Öl und Gas sagten Experten schon vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine weiter steigende Preise voraus. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, in die Energieeffizienz von Büros, Werkstätten oder Lagern zu investieren. Dabei lassen sich schon mit vergleichsweise überschaubaren Maßnahmen häufig nachhaltige Effekte erzielen.

Energiecheck machen

Ein guter Anfang ist es, den eigenen Energieverbrauch zu überprüfen. Im nächsten Schritt gilt es, Einsparmöglichkeiten zu identifizieren. Hier hilft das vom Bundesumweltministerium geförderte Energiesparkonto für Unternehmen.

Unterschätzter Faktor Beleuchtung

Energieberater sehen für Handwerk, Gewerbe und Industrie bei der Beleuchtung Einsparungspotenziale von bis zu 70 Prozent.

  • Keine Lichtquelle ist so günstig wie Tageslicht. Deshalb kann es sich lohnen, Büros oder Werkstätten mit Tageslichtsensoren auszustatten. Die Sensoren schalten die Beleuchtung zu oder ab – je nach den natürlichen Lichtverhältnissen. Auch Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren können hilfreich sein.
  • Der Austausch herkömmlicher Technik durch LEDs senkt die Kosten einfach und schnell.
  • Eine bessere Positionierung der Beleuchtung kann sich direkt beim Stromverbrauch bemerkbar machen, wenn dadurch Lichtquellen eingespart werden können.

Heizen geht oft effizienter

Unternehmen, die ihre Heizung optimieren oder sie komplett austauschen, sparen Energie und Kosten. Wichtig: Die Heizanlage sollte regelmäßig gewartet werden, um den sparsamen Betrieb zu gewährleisten.

  • Ein Austausch der alten Heizungsanlage gegen ein energieeffizienteres Gerät zum Beispiel auf Basis regenerativer Energien belastet zwar zunächst die Liquidität. Er bringt aber oft so große Ersparnisse, dass sich die Investition bereits in wenigen Jahren amortisiert.
  • Auch ein Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) ist in manchen Fällen eine sparsame Alternative.
  • Eine mögliche Quelle für Kostensenkungen gerade in Produktionsunternehmen ist die Nutzung von Abwärme – sie bietet eine kostengünstige Heizunterstützung. Auch die Wärmerückgewinnung aus Gebäudeluft kann sinnvoll sein. Das Bayerische Landesamt für Umwelt bietet einen Abwärmerechner, mit dem sich die Möglichkeiten der verschiedenen Nutzungsarten ermitteln lassen.

Energieverluste minimieren

Mängel am Gebäude können alle Bemühungen zur Steigerung der Energieeffizienz zunichtemachen. Deshalb lohnt es sich, hier genauer hinzuschauen.

  • Über undichte Fenster geht viel Wärme verloren. Deshalb sollten Unternehmen die Isolierung ihrer Fenster prüfen. Wer es ernst meint mit der Energieeffizienz, sollte jedoch gleich über den Einbau neuer, zum Beispiel dreifachverglaster Fenster nachdenken.
  • Türen und Tore sind ebenfalls Effizienzkiller. Selbstschließende Türen helfen, Räume im Winter warm und im Sommer kühl zu halten. Das spart Energie für Heizung bzw. Klimaanlage. Rolltore mit vorgesetzten Luftschleusen helfen, Lagerräume wirtschaftlich zu beheizen.
  • Bei Photovoltaikanlagen auf dem Dach von Werkstatt, Lager oder Bürogebäuden sollte vor der Installation geprüft werden, ob der Gebäudestandort sowie die Ausrichtung und Neigung der Dachfläche für Solarpaneele geeignet sind. Auch die Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude sollte geprüft werden. Außerdem müssen Betriebe einkalkulieren, dass die Ausbeute im Winter geringer ist.

Kompetenten Rat einholen: Energieberater einschalten

Bei der Entscheidung, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um die Energieeffizienz im Unternehmen zu erhöhen, sollten sich Interessenten Rat vom Spezialisten holen. Das Bundeswirtschaftsministerium bezuschusst eine Energieberatung für Nicht-Wohngebäude für kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 8.000 Euro. Der Förderantrag kann online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. Qualifizierte Energieberater in ihrer Region finden Unternehmen in der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes unter www.energie-effizienz-experten.de.

Staatliche Unterstützung checken

Seit dem 1. Januar 2019 ist das Programm „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ in Kraft. Es soll Unternehmen und Freiberufler dabei unterstützen, in energieeffiziente Technologien zu investieren. Zur Wahl stehen Zuschüsse, die beim BAFA beantragt werden können, und zinsverbilligte Kredite mit Tilgungszuschuss, die über die KfW ausgezahlt werden.

Weitere Förderprogramme finden sich auf der Internetseite der gemeinnützigen Co2online GmbH.

Aber Achtung: Nicht immer sind staatliche Förderkredite die beste Wahl. Die Anforderungen, die mittlere und kleine Unternehmen erfüllen müssen, um Unterstützung zu erhalten, sind oftmals hoch. Auch der bürokratische Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Wenn Sie Ihr Unternehmen energieeffizienter machen wollen, sprechen Sie am besten zuerst mit der Deutsche Bank. Wir unterstützen Sie mit Rat und Tat – und natürlich bei der Finanzierung.

Der Beitrag erschien erstmals online bei Perspektiven, dem Postbank eMagazin für Geschäfts- und Firmenkunden. Alle Angaben ohne Gewähr.

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