Etwa 1000 Maschinen werden pro Jahr in Sauerlach gefertigt, sagt Jauch. 50 bis 100 davon nimmt sein Unternehmen ab, um sie technisch zu veredeln. „Eine Werkzeugmaschine ist ein Standardbaustein, so wie ein Roboter“, sagt Jauch. Elektronik-, Feinmechanik- und die Automobilbranche sind wichtige Abnehmer für Spinner. „Besonders im deutschen Mittelstand sehen wir eine hohe Aufgeschlossenheit für Services.“ Entscheidend für den Erfolg sei die interne Organisation, erläutert Jauch. „Sie passt sich dem Kundenbedürfnis an.“
Agilität ist das Stichwort, an dem sich Spinner Automation orientiert. „Teams sind so zusammengesetzt, dass jeder Beteiligte ein Verständnis für das Gesamtprojekt hat“, sagt Jauch. Ein Ziel ist es, die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen – auch durch den Abschied von Hierarchien und althergebrachten Prozessen. „Vieles ist heute so komplex, dass es sich nicht mehr in einen klassischen Projektplan fassen lässt “, erklärt Jauch. „Wenn wir von vornherein wissen, dass regelmäßig neue Probleme auftauchen werden, dann ergibt es keinen Sinn, Energie in eine Initiativplanung zu investieren.“
Statt der Personalabteilung entscheidet das Team über Bewerber
Der Anspruch an die Mitarbeiter steigt. Deshalb geht Spinner schon bei der Rekrutierung einen eigenen Weg. Die Personalabteilung ist abgeschafft, über die Einstellung entscheidet allein das künftige Team – nicht am Schreibtisch, sondern vor Ort in der Werkhalle. „Die Bewerber merken sofort, dass bei uns viele Dinge anders laufen“, so Jauch. Zwei Tage Probearbeiten sind Standard, anschließend beschließt das Team, ob der Kandidat passt. Schon Auszubildende dürfen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Sie haben jüngst einen Currywurst- und einen Cocktailroboter für Spinner-Firmenevents gebaut.
Ganzheitliche Beratung steht laut Jauch am Anfang eines jeden Auftrags. Das gesamte Team mit Entwicklern, Monteuren und Programmierern fährt zum Kunden, um dessen Wünsche auszuloten. Der Anspruch ist hoch: Services auch abseits der schon bekannten Standards wie der Fernwartung von Maschinen. „Wir sind wertschöpfend tätig“, so Jauch. „Wenn wir neue Automatisierungslösungen für Kunden finden, dann können wir dazu beitragen, Produktion am Standort zu halten, die sonst in ein Billiglohnland verlagert würde“, sagt Jauch. „Auch das ist unsere Dienstleistung.“