Viele Mittelständler nutzen nur den klassischen Kredit – dabei gibt es viele andere Möglichkeiten der Finanzierung. Wir zeigen, wie sich Unternehmen auf ihre eigene Weise weiterentwickeln können
Text: Stephan Schlote
Das Geschäftsleben ist mitunter ganz schön ungerecht. Etwa wenn ein internationaler Kunde mit einem richtig großen Auftrag winkt. Und dann doch wieder geht. Philipp Lehnert, Geschäftsführer von Vector Foiltec aus Bremen, kennt das nur zu gut. Sein Unternehmen ist Weltmarktführer für sogenannte ETFE-Folien, mit denen sich Schwimmbäder oder ganze Stadien elegant überspannen und verkleiden lassen. Oft ist es eine extrem aufmerksamkeitsstarke Architektur, die da erst mithilfe der Bremer möglich wird, das Olympia-Schwimmzentrum in Peking etwa, Gewächshäuser in Kugelform oder ein Footballstadion in den USA.
Das wäre alles prima, hätte das Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht öfter ebenjene Situation erlebt: Team und Produkt top, doch großes Fragezeichen bei der Unternehmensgröße. „Immer mehr Kunden wollten wissen, ob wir Großaufträge nicht nur technisch, sondern auch finanziell stemmen können.“ Ab da wurde die Diskussion meist zäh. „Einige Wettbewerber haben finanzstarke Konzerne im Rücken“, sagt Lehnert, „wir sind Mittelständler.“ Die immer größeren Projekte wurden für die Bremer deshalb immer mehr zum finanziellen Kraftakt. Einfach die Kreditlinien ausweiten? Gab das Eigenkapital allein nicht her.
Es gibt nicht wenige Unternehmer, die dann glauben, das sei es nun gewesen. Stefan Bender, Leiter des Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank, kennt das aus eigener Erfahrung. Und weiß, dass es nicht stimmt. „Wenn die klassische Kreditfinanzierung an ihre Grenzen stößt“, sagt er, „gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten.“ Und: „Fast immer findet sich eine Lösung.“ So auch bei Vector Foiltec. Das Unternehmen entschied sich für einen Weg außerhalb der traditionellen Unternehmensfinanzierung: Es nahm Mezzanine-Kapital auf, eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung. Ab da waren die Folienmacher wieder im Spiel: „Wir sind jetzt zurück in der weltweiten Champions League der Bauindustrie.“
Das Beispiel der Bremer Vector Foiltec zeigt einen Finanzierungsweg von vielen, die Familienunternehmen in ihrer Entwicklung offenstehen. Die meisten denken da noch immer an die klassische Kreditfinanzierung, am liebsten bilateral. Doch die Welt der Mittelstandsfinanzierung ist bunter geworden. Möglich ist heute eine eigenkapitalbasierte Finanzierung genauso wie die klassische über Fremdkapital, und meist findet sich für jede Frage eine Antwort. Positive Überraschungen inklusive, denn mitunter ist das sogar eine Antwort, die streng nach Vorschrift gar nicht möglich wäre: etwa ein Kredit für ein Start-up.
Die Idee: Flexible und kurzfristige Finanzierung des operativen Geschäfts. Puffer für Spitzen im Liquiditätsbedarf. Schafft Flexibilität in der Disposition (zum Beispiel durch Nutzung von Skonti).
Darum geht es: Im Prinzip der „Dispo für Unternehmen“. Dient der kurzfristigen Finanzierung des Betriebsmittelbedarfs meist ohne Sicherheiten; flexible Inanspruchnahme auch beispielsweise für Garantien oder Barsonderkredite möglich.
Zu beachten: Setzt regelmäßige Zahlungseingänge voraus. Oft der Einstieg in eine Kreditverbindung mit der Hausbank.
Mit den Folien von Vector Foiltec lassen sich ganze Gebäude überspannen, und das sieht meist ziemlich futuristisch aus. Ein millionenschweres Geschäft, für ein Familienunternehmen nicht leicht zu stemmen. Das Unternehmen entschied sich für eine Mezzanine-Finanzierung. Optimal, findet Chef Philipp Lehnert: Die Eigenkapitalbasis hat sich deutlich verbreitert und die nächsten Großaufträge stehen schon in den Büchern.
FOTOS: JONATHAN BLAIR/NATIONAL GEOGRAPHIC IMAGE COLLECTION, VECTOR FOILTEC
Dennis Schmoltzi, Mitbegründer der Frankfurter Bettzeit Gruppe, hat ein Faible für Optimierungen. 2013 tritt er ein in einen Markt, der bisher geradezu lehrbuchhaft analog ist. Und, bei dem Produkt vielleicht entschuldbar, ziemlich verschlafen und verstaubt: der Markt für Matratzen. Guter Schlaf ist lebenswichtig, bloß nicht im Internet kaufen, ohne Beratung geht da nichts. Wie man sich bettet, so schläft man. Und Mutter warnt: nicht an der falschen Stelle sparen!
Diese geballte Skepsis weckt Dennis Schmoltzis Interesse. Gemeinsam mit einem Freund und Branchenkenner gründet der ehemalige McKinsey-Berater den Matratzen-Onlineshop Dormando, zwei Jahre später mit einem E-Commerce-Experten das Matratzen-Start-up Emma.
Die drei sind überzeugt, dass kein Mensch zig verschiedene Modelle testen muss, um die richtige Matratze zu finden. „Komplexität aus dem Markt nehmen“, so das Ziel, und das ist ihnen ziemlich gut gelungen: „Eine für alle, das passt“, sagt Emma-Gründer Max Laarmann. In dieser „einen“ haben sie die wesentlichen Funktionen einer Matratze kombiniert und dafür viel in Forschung und Entwicklung investiert. In Tests schneiden sie gut ab, sehen schick aus, denn Schmoltzi & Friends positionieren ihren Newcomer wie ein Lifestyleprodukt. Es ist ein Weckruf für den traditionell behäbigen Matratzenmarkt, und nicht der letzte: 2016 übernehmen sie die Fachhandelsmarke Dunlopillo, nun sind sie mit ihrer Bettzeit Gruppe ein Multi-Marken-Unternehmen und zugleich unterwegs in der stationären und digitalen Welt. Emma ist der Wachstumstreiber der Gruppe, Ziel 2018: Umsatzverdoppelung binnen zwölf Monaten.
In nur fünf Jahren haben die drei Gründer ein paar Regeln neu gesetzt. Sie haben digitalisiert, vereinfacht, verkaufen online und offline, B2B und D2C und haben ein skalierbares Geschäftsmodell geschaffen. Ihre Gruppe gehört zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen der Branche. Sie sind ein Fallbeispiel für die digitale Transformation etablierter Märkte. Tochter Emma gilt sogar als das am schnellsten wachsende Tech-Start-up in Europa, liefert bislang in 14 europäische Länder und plant, international weitere Märkte zu erobern.
Der Firmensitz liegt mitten im quirligen Frankfurter Bahnhofsviertel, nicht mal der Chef hat ein eigenes Büro. Das ist Start-up-Kultur pur, und für jedes junge Unternehmen bedeutet das: Mangels Bonität gibt es erst mal keine Kredite. So kommt das nötige Startkapital in den frühen Jahren noch von Freunden, Business Angels oder Venture-Capital-Gebern. Doch irgendwann wollte Schmoltzi weiteres Wachstum lieber klassisch per Betriebsmittelkredit finanzieren. Da war das Unternehmen zwar schon break-even, aber die letzte verfügbare Bilanz noch im Minus. In Sachen Kredit geht in so einem Fall meist nichts. Es ging dann doch, denn der zuständige Berater kannte das Unternehmen schon seit Jahren. Und glaubte an Team, Wachstum und Perspektive. „Dass uns sogar die Deutsche Bank finanzierte“, sagt Schmoltzi heute, „war für uns selbst eine Überraschung.“
Der Betriebsmittelkredit ist noch immer der Klassiker der Unternehmensfinanzierung. Praktisch jedes Unternehmen nutzt diese eingespielte Form der Fremdfinanzierung. Dabei wird nur zu oft übersehen, dass es auch viele andere Finanzierungsformen gibt. Bei Finanzierungen taugt nicht alles für alle, aber eine ernsthafte Prüfung der alternativen Finanzierungswege lohnt sich allemal. „Viele Unternehmen könnten sich so einen deutlich höheren finanziellen Spielraum verschaffen“, sagt Firmenkundenchef Stefan Bender. Das verschafft auch Erfolgsunternehmen mitunter ganz neue Perspektiven.
Die Idee: Zwischenform von Eigen- und Fremdkapital. Geeignet für Firmen mit stabilem Cashflow, aber zu geringem Eigenkapital für Kreditfinanzierung, meist anlassbezogen (Akquisition, Nachfolge, MBO).
Darum geht es: Laufzeiten bis sieben Jahre möglich, funktioniert wie Fremdkapital, stärkt aber die EK-Basis. Verbesserung des Ratings, Beibehaltung des unternehmerischen Einflusses.
Zu beachten: Bank ist nur Vermittlerin, viele individuelle Gestaltungsformen möglich (etwa Genussrechte).
Bringen unzählige Matratzenmodelle einen Mehrwert für Kunden? Nein, fand Dennis Schmoltzi und gründete 2013 sein erstes Matratzen-Start-up. Verkauft wird zunächst nur online, mit Start-up Nummer 2 auch direkt an Kunden und europaweit. Mit Unternehmen Nummer 3 werden die Grenzen zwischen Online und Offline abgebaut.
FOTOS: HANNES KELLER, T. W. KLEIN /BETTZEIT GMBH, 2018
So wie etwa bei McAirlaid’s aus Steinfurt bei Münster, weltweit größter Hersteller von binde- und klebemittelfreien Airlaids. Diese Vliesstoffe mit variabel einstellbaren Absorptionswerten kommen vielfach zum Einsatz; etwa im Bereich der Lebensmittelverpackung, in medizinischen Anwendungsbereichen sowie der persönlichen Hygiene. Es sind Produkte mit hohen technischen Anforderungen, die beispielsweise die Lebensmittelhaltbarkeit verlängern oder in der Lage sind, sogenannte schwer heilbare Wunden zu schließen. Über 100 verschiedene Patente hält das Unternehmen inzwischen. Markt und Unternehmen wachsen unaufhaltsam, innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat McAirlaid’s seinen Umsatz verzehnfacht. „Wir laufen unter Höchstlast“, sagt Gründer und Hauptgesellschafter Alexander Maksimow. Schon steht das „next big thing“, wie der Chef es nennt, an der Rampe: der einzige biologisch abbaubare Zigarettenfilter. Es ist ein beständig wachsender Milliardenmarkt, das entsprechende Patent darauf hat Maksimow bereits. Für den gebürtigen Finnen und sein Unternehmen bedeutete das, auch die Finanzierung auf neue Beine zu stellen. Maksimow hatte bis dahin immer klassisch finanziert, und das bedeutet viele Banken, viele einzelne Kredite, Laufzeiten und Konditionen, geschuldet dem schnellen Wachstum des Unternehmens. Und viele einzelne Gespräche mit Banken.
Damit sollte jetzt Schluss sein. Im September 2017 unterzeichnete Maksimow einen Konsortialvertrag. Seitdem ist das zuvor ein wenig unübersichtliche Kreditportfolio deutlich bereinigt. Drei Banken unter Führung der Deutschen Bank garantieren gemeinsam die Finanzierung für die kommenden Jahre.
Ohne eine gewisse Mühe, das muss man fairerweise sagen, ist das nicht zu haben. Über zwölf Monate hat es gedauert, bis der 60-seitige Vertrag unterschriftsreif war. „Richtig Schweiß hat das gekostet“, sagt Maksimow, aber auch: „Es hat sich gelohnt.“ Deshalb verhandelt er ein halbes Jahr später schon den nächsten Konsortialvertrag, diesmal klappt das in wenigen Wochen. Der Vertrag finanziert das bislang größte Investitionspaket für die Erweiterung der Kapazitäten in den USA und Deutschland. McAirlaid’s ist ein geradezu lehrbuchhaftes Beispiel für den Einsatz einer strukturierten Finanzierung. Alternativen wie Schuldscheindarlehen oder Private Equity wären für andere auch infrage gekommen, aber nicht für Alexander Maksimow: „Wir sind ein Familienunternehmen“, sagt er, „unsere Finanzierung soll bodenständig bleiben.“ Das Wachstum von McAirlaid’s ist damit auf Jahre gesichert.
Doch gerade die etwas kapitalmarktnäheren Formen der Finanzierung machen in vielen anderen Fällen durchaus Sinn, Beispiel Schuldscheindarlehen. Im Oktober 2017 platziert die Surteco Group ein Schuldscheindarlehen von 200 Millionen Euro. Der international aufgestellte Zulieferer der Möbel- und Holzwerkstoffindustrie genießt bei den Geldgebern einen so guten Ruf, dass er sogar doppelt so viel Geld einnimmt wie ursprünglich beabsichtigt. Rund 100 Investoren, fast alle aus der Bankenszene, wollen dabei sein. Und Surteco bekommt die Mittel, um eine Übernahme zu finanzieren und ein US-Private-Placement zu tilgen.
Die Idee: Ergänzend zu oder anstelle von Fremdkapitalfinanzierungen bei gleichzeitiger Stärkung der EK-Basis.
Darum geht es: Durch Aufnahme neuer Anteilseigner werden Mittel bereitgestellt, die ein stärkeres unternehmerisches Risiko darstellen, als es Fremdkapitalgeber üblicherweise bereit sind zu tragen.
Zu beachten: Investoren fordern Mitspracherechte. Neben der Verwässerung der eigenen EK-Position kann so auch die Autonomie eingeschränkt werden.
In einem Stück Zellstoff steckt viel Forschung. Der Vliesproduzent McAirlaid’s hält über 100 Patente. Jetzt hat Gründer Alexander Maksimow (links, mit CFO Nicol Deipenbrock und Geschäftsführer Andreas Schmidt) die Finanzierung mit einem Konsortialkredit ausgeweitet. Denn das „nächste große Ding“ steht bereits in der Tür.
FOTOS: MICHAEL BOKELMANN /MCAIRLAID’S VLIESSTOFFE GMBH, DIRK BEICHERT
Mit dem erfolgreich platzierten Schuldschein sichert sich Surteco gleich mehrere Vorteile: Finanzreserven über viele Jahre und langfristig niedrige Zinsen. Das alles mit Laufzeiten, die nicht mal ein Konsortialkredit bietet: Die längste Tranche muss erst in zehn Jahren zurückgezahlt werden. „Wir konnten unsere Finanzierungskosten deutlich senken“, sagt Surteco-Treasurer Günther Gallersdörfer, „das ganze Projekt ist perfekt gelaufen.“ Eine gewisse Erfahrung ist da ganz hilfreich. Arrangiert wurde der Schuldschein von der Deutschen Bank – seit Jahren die Nummer 1 im deutschen Mid-Cap-Markt – zusammen mit einer weiteren Bank. „Schuldscheindarlehen gehen gerade wie geschnitten Brot“, sagt einer der Beteiligten. Niedrige Zinsen, lange Laufzeiten, kein externes Rating erforderlich, zügige Bearbeitung: „In sechs Wochen steht das“, sagt Surteco-Kundenberater Stephan Hemmerich. Die einzigen Voraussetzungen: gute Bonität, mindestens 500 Millionen Umsatz und die Bereitschaft zu einer gewissen Offenheit gegenüber den Investoren. Dennoch bleibt die Vertraulichkeit gewahrt, da die Informationen nur an die Investoren fließen – ein für den Mittelstand wichtiges Argument. „Langes Geld günstig, das gibt es aktuell nur als Schuldschein“, sagt Hemmerich. Und: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Surteco-Treasurer Gallersdörfer hätte sogar noch mehr Mittel aufnehmen können: Das Unternehmen gilt als kerngesund, die Emission war mehrfach überzeichnet. Für Surteco dürfte es daher nicht das letzte Schuldscheindarlehen sein, und das ist verständlich, denn der schwäbische Möbelzulieferer wächst seit Jahren durch Zukäufe. Das bedeutet dann mitunter auch sprunghaften Finanzierungsbedarf, ohne das bisherige Kreditportfolio zu belasten. Ein Schuldscheindarlehen ist da ohne Frage aktuell die beste Wahl. Nicht immer aber ist die Entscheidung so eindeutig. Denn es gibt viele Wege, ein wachsendes Unternehmen intelligent zu finanzieren. So wie eben auch bei Vector Foiltec aus Bremen, dem weltgrößten Hersteller für Dach- und Fassadensysteme aus Folie. Heute arbeitet das vor 37 Jahren in einer Garage gegründete Unternehmen an 18 Zweigstellen weltweit. Gerade wegen der großen Projekte wächst Vector Foiltec sprunghaft. „Mit traditionellen Mitteln der Finanzierung wäre das nicht zu machen“, sagt Philipp Lehnert, der Geschäftsführer des Hauses. Doch mithilfe des Mezzanine-Kapitals habe man nun endlich „die Decke durchstoßen“.
Die Idee: Mehrere Banken geben gemeinsam großen Kredit. Geeignet bei sprunghaftem Wachstum.
Darum geht es: Vereinfachung komplexer Strukturen. Langfristige Sicherheit, einheitliches Reporting. Bessere Ausnutzung der Sicherheiten.
Zu beachten: Aufwendiger Prozess bis zum Vertragsabschluss, danach wesentlich einfacher. Erweiterung relativ leicht möglich.
Es kommt nicht täglich vor, dass sich Kreditgeber regelrecht darum reißen, einen Mittelständler zu finanzieren. Hier schon: Als die Surteco Group Investoren für ihren Schuldschein suchte, war das Darlehen mehrfach überzeichnet. Und Head of Treasury Günther Gallersdörfer hat sich günstige Zinsen über viele Jahre gesichert.
FOTOS: EISELE – KALOO IMAGES, SURTECO GROUP SE
Unmittelbarer Geldgeber war hier keine Bank, sondern der Frankfurter Mittelstandsfonds M Cap Finance. Ein auf den Mittelstand fokussierter Fonds, in den auch die Deutsche Bank investiert ist. M Cap Finance bietet eine Stärkung der Eigenkapitalausstattung in Form von Genussrechtsfinanzierungen und/oder Eigenkapital-Direktbeteiligungen an. Gerade jenen Unternehmen, denen wegen ihrer schmalen Eigenkapitalbasis die Aufnahme zusätzlicher Kredite verwehrt ist, gibt Mezzanine-Kapital Freiraum. Anders als etwa bei Private Equity muss der Unternehmer keine Stimmrechte abgeben. M-Cap-Finance-Partner und Mitbegründer Frank Golland: „Wir schließen die Lücke zwischen Eigen- und Fremdkapital.“
Bei der Suche nach dem richtigen Finanzierungsweg hilft auch Corporate-Finance-Experte Marcus Stein von der Deutschen Bank in Frankfurt. Im Rahmen eines holistischen Kundendialogs lotet er aus, bei welchen strategischen Fragestellungen die Bank unterstützen kann. Dabei wird auch abgeklopft, ob und inwiefern Finanzierungserfordernisse nicht durch individuelle Eigenkapitallösungen gelöst werden können. Besprochen wird zum Beispiel die Frage, ob es sinnvoll sein kann, Finanzinvestoren zu beteiligen, die auch bei einer in Zukunft anstehenden Nachfolgeregelung helfen können, oder ob eher doch ein Börsengang anzustreben ist. Es ist ein ergebnisoffener Such- und Findungsprozess, bei dem mitunter bisherige Entscheidungen revidiert werden. Stein sieht sich als Berater und Sparringspartner. Denn eine Firmenkundenbank, die sich als 360-Grad-Partner sieht, hat nicht nur „ihre Produkte im Koffer“, wie Stein es nennt. Sie hilft dabei, Problemlösungen zu entwickeln und umzusetzen, die auch Finanzierungselemente außerhalb des eigenen klassischen Bankproduktportfolios enthalten können.
Mezzanine oder Schuldschein, klassischer oder Konsortialkredit, die Hereinnahme weiterer Gesellschafter – all das sind Möglichkeiten, mit denen eine Bank Familienunternehmen in ihrer Entwicklung begleiten kann. „Wir erleben eine Professionalisierung bei der Finanzierung“, sagt Firmenkundenchef Bender von der Deutschen Bank, und das heißt: Immer mehr Unternehmen wissen, dass oft mehr möglich ist als noch ein Kredit. Es heißt auch: Sind alle Möglichkeiten ernsthaft geprüft, sollte eine Investition zumindest an der Finanzierung nicht scheitern.
Einer, der für diese Begleitung auch mal Danke sagen wollte, ist McAirlaid’s-Gründer Alexander Maksimow. Im Foyer seines Verwaltungsgebäudes im thüringischen Berlingerode ist eine ganze Wand behängt mit kleinen Schildern. Es ist die unternehmenseigene „Hall of Fame“. Mit dabei: der Kundenberater Peter Weigt von der Deutschen Bank. Maksimow: „Den Peter kenne ich seit Jahrzehnten, er hat uns begleitet praktisch vom ersten Tag an.“ So soll es sein.
Weitere Informationen
Unterstützung der Deutschen Bank bei der Kapitalbeschaffung:
Die Idee: Kapitalmarktnahe, aber nicht öffentliche Finanzierung (kein Wertpapier, sondern Darlehen). Externes Rating nicht erforderlich. Einsetzbar über die gesamte Kapitalstruktur bis zu Mezzanine möglich.
Darum geht es: Diversifikation der Finanzierungsinstrumente, Laufzeiten von bis zu zehn Jahren möglich, Informationspflichten nur gegenüber den Investoren, variable SSDs flexibel kündbar.
Zu beachten: Aktuell sehr gefragt, gilt als komplementärer Finanzierungsbaustein zum Konsortialkredit und als Kapitalmarkteinstieg für Erstemittenten.
Weltweite Kompetenz der Deutschen Bank – für Sie vor Ort
Ihr persönlicher Betreuer erschließt Ihnen vor Ort die gesamte Expertise der Deutschen Bank und greift dazu auf ein Netzwerk von Spezialisten aus allen Finanzbereichen zurück.
results. Das Unternehmer-Magazin der Deutschen Bank 1-2019