„Sehr freundlich“, „nimmt sich viel Zeit“, „sehr gute Praxisausstattung“ – Online-Bewertungsportale spielen heute im Wettbewerb um Patienten eine wichtige Rolle. Digitalaffine Ärzte können aber nicht nur mit eigenen Profilen und guten Noten auf Vergleichsplattformen punkten. Digitale Services wie Online-Terminvergabe oder Video-Sprechstunde bieten die Chance, ratsuchende Patienten aus dem Web direkt in die eigene Praxis zu holen.
Viel Potenzial bei digitalem Patientenservice
Eine Chance, die viele Ärzte allerdings noch nicht in vollem Umfang für sich nutzen, wie das PraxisBarometer Digitalisierung nahelegt. Für die Studie hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mehr als 1.700 Vertragsärzte und Psychotherapeuten erstmals zum Stand der Digitalisierung in der eigenen Praxis befragt. Mittlerweile unterhalten fast alle größeren und rund die Hälfte aller Einzelpraxen eine eigene Website, doch nur relativ wenige Ärzte präsentieren sich aktiv auf Online-Portalen oder bieten ihren Patienten digitale Serviceleistungen wie Online-Terminvereinbarungen, Online-Rezepte oder digitale Erinnerungsnachrichten an.
Folgende digitalen Angebote machen Ärzte ihren Patienten:
Datenaustausch noch zu riskant?
Fast 60 Prozent bieten laut Umfrage bislang keinerlei digitale Dienste oder Kommunikationsmöglichkeiten – woran liegt’s? Grund für die digitale Zurückhaltung sind an erster Stelle Sicherheitsbedenken, gefolgt von der allgemeinen Skepsis gegenüber fehleranfälliger IT. Schließlich dürfen sensible Patientendaten nicht durch einen Softwarefehler verloren gehen oder auf der Reise durchs Netz Datendieben in die Hände fallen. Die oft noch als unzureichend empfundenen Übertragungsgeschwindigkeiten im Datenverkehr halten niedergelassene Ärzte davon ab, digitale Dienste in der eigenen Praxis stärker auszubauen – auch wenn viele durchaus Interesse an innovativen Angeboten bekunden.
Folgende digitalen Anwendungen würden Ärzte ihren Patienten gerne anbieten:
Mehr Qualität, weniger Kosten
„Die Digitalisierung ist vor allem dann sinnvoll, wenn sie zu effizienteren Arbeitsabläufen und so zu mehr Zeit für den Patienten führt“, sagt KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel. Oder wenn sich dadurch die Qualität der Datenübermittlung und damit auch die Versorgung der Patienten verbessern ließe. Darüber hinaus könnten digitale Technologien wie papierlose Datenverarbeitung oder Teleberatung auch die Gesundheits- und Versorgungskosten in Deutschland um bis zu 34 Milliarden Euro pro Jahr senken, wie die Unternehmensberatung McKinsey 2018 in einer Studie errechnet hat.
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E-Health-Gesetz schafft sichere Datenautobahn
Mit dem E-Health-Gesetz hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren den Ausbau einer sicheren Telematikinfrastruktur (TI) für das Gesundheitswesen vorangetrieben. Der Anschluss an die digitale Datenautobahn bietet Ärzten die Chance, die gesundheitliche Versorgung ihrer Patienten künftig sicherer und effizienter zu gestalten. Eine wichtige Voraussetzung, um den digitalen Wandel in der eigenen Praxis gewinnbringend umzusetzen.