Finanzen – 30.09.2022
Arztpraxen geben bislang im Durchschnitt bis zu zwei Prozent ihres Jahresumsatzes für Kühlung, Heizung und Strom aus. Dieser Anteil wird sich demnächst spürbar erhöhen. Durch cleveres Energiemanagement und gezielte Investitionen können niedergelassene Ärztinnen und Ärzte gegensteuern.
Das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben in deutschen Arztpraxen hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verschlechtert. Während die Praxiskosten von 2017 bis 2020 im Durchschnitt um 13,3 Prozent gestiegen sind, nahmen die Praxiseinnahmen im gleichen Zeitraum nur um 10,5 Prozent zu. Inflationsbereinigt stiegen die Jahresüberschüsse in dieser Zeit nur um rund 1,4 Prozent pro Jahr. Die steigenden Inflationsraten könnten bald dazu führen, dass Praxen kein reales Einnahmenwachstum mehr verzeichnen oder sogar rückläufige reale Gewinne zu beklagen haben. Insbesondere die höheren Energiekosten werden in diesem Zusammenhang ein zunehmend belastender Faktor. Schon jetzt geben Arztpraxen im Durchschnitt ein bis zwei Prozent ihres Jahresumsatzes für Wärme und Strom aus. Der Energieanteil an den Gesamtausgaben wird bald deutlich zunehmen. Mit geeigneten Maßnahmen können niedergelassene Ärztinnen und Ärzte jetzt gegensteuern.
Arztpraxen verbrauchen viel Energie für Wärme und Strom. Der Stromanteil beträgt dabei etwa 30 Prozent. Da Strom jedoch mehr als Gas kostet, kann der Anteil der Kosten für Elektrizität im Durchschnitt 65 Prozent der gesamten Energiekosten einer Praxis ausmachen. Deshalb besteht hier auch ein großes Potenzial an Einsparmöglichkeiten, um die Gesamtkosten für Energie spürbar zu senken. So lohnt sich langfristig die Investition in eine moderne und effizientere IT-Infrastruktur, die zum einen weniger Strom verbraucht und zum anderen den Energieverbrauch in der Praxis intelligent steuert. Der größte Einspareffekt lässt sich jedoch mit dem Thema Beleuchtung erzielen, dem mit Abstand größten Stromfresser. Mit diesen Maßnahmen können Praxen viel Energie sparen:
Quelle: Einspar-Beratung für Arztpraxen, Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW), 2022, S. 2
Der größte Teil des Energieverbrauchs in einer Praxis entfällt auf das Thema Wärme. Viele Faktoren können zu unnötigen Kosten führen, wie etwa überdimensionierte Heizkessel, schlecht regelbare Heizanlagen oder mangelhaft gedämmte Rohre. Auch elektrisch betriebene Klima- und Lüftungsanlagen sorgen in Arztpraxen oft für einen hohen Energieverbrauch. Durchschnittlich bis zu 40 Prozent des Strombedarfs werden allein durch sie erzeugt. Das Einsparpotenzial durch punktuelle Verbesserungen und den Einsatz moderner Technik ist entsprechend hoch. Mit geeigneten Maßnahmen lässt sich bei Wärmeerzeugung, Dämmung und Kühlung in der Arztpraxis viel Energie sparen:
Die Beispiele zeigen: Modernes Energiekostenmanagement kann sich lohnen. Das langfristige Sparpotenzial ist hoch. Gleichzeitig sorgen die steigenden Kosten dafür, dass der finanzielle Spielraum von Arztpraxen zunehmend eingeschränkt wird. Mit dem Energiekredit der Deutschen Bank können niedergelassene Ärztinnen und Ärzte gezielt in Energiesparmaßnahmen investieren und behalten trotzdem ihre finanzielle Handlungsfähigkeit.
Die Vorteile im Überblick: