28.03.2022
Es gibt gute Gründe, um jetzt in Technik und Ausstattung der eigenen Arztpraxis zu investieren. Noch können Ärztinnen und Ärzte von niedrigen Zinsen profitieren.
In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Trend zur Digitalisierung aus unserer Sicht enorm beschleunigt. Dies gilt auch für den medizinischen Bereich: Die hygienischen Herausforderungen während der Pandemie, die Umsetzung von staatlich vorgeschriebenen Maßnahmen und neue Anforderungen an die Praxisorganisation, auch im Zusammenhang mit den Impfkampagnen, haben vielen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten vor Augen geführt, welcher Optimierungsbedarf in ihren Praxen besteht.
Die Handlungsfelder sind vielfältig. Telefonkonsultationen und Videosprechstunden etwa waren bis vor zwei Jahren nur für wenige Praxen selbstverständlich. Das hat sich in den vergangenen beiden Jahren stark verändert. Die Anzahl der telefonischen Beratungen hat deutlich zugenommen, von 2,7 Millionen im Jahr 2019 auf 6,3 Millionen Sprechstunden im Jahr 2020. Noch deutlicher ist die Entwicklung bei Videosprechstunden. Waren es im Jahr 2019 nur wenige Tausend, wurden im Jahr 2020 schon nahezu 2,5 Millionen Patientengespräche online geführt.1 Dieser Trend wird sich auch ohne Pandemie sehr wahrscheinlich fortsetzen. Videosprechstunden sparen Ärztinnen und Ärzten wie auch Patientinnen und Patienten Zeit, führen zu mehr Umsatz und sind einfach zu organisieren. Nur wenige Schritte sind nötig, um Videosprechstunden anbieten zu können: Zunächst muss die Praxis bei ihrer jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung anzeigen, dass sie Videosprechstunden anbieten will. Dafür muss ein geeigneter, zertifizierter Videodienstanbieter ausgewählt werden, der die Übertragungstechnik bietet und die geforderten Standards beim Datenschutz erfüllt. Für die Umsetzung benötigen Praxis und Patient geeignete PCs und Monitore mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher oder alternativ Laptops, Smartphones oder Tablets mit Kamera.
Digitalisierung bietet noch mehr: Die Anbindung von Medizingeräten an die Praxisverwaltungssoftware oder die Fernüberwachung chronisch kranker Patienten heben das medizinische Dienstleistungsangebot auf eine neue Qualitätsstufe. Terminvereinbarungen über die eigene Website vereinfachen den Praxisbetrieb, entlasten die Mitarbeitenden, und die Sprechstunden werden besser ausgelastet. Dazu kann unter anderem eine Erinnerungsfunktion per SMS beitragen, die kostspielige Terminausfälle vermeidet.
Digitale Visitenkarte und wichtigstes Kommunikationsmedium nach außen ist die Homepage einer Arztpraxis. Immer mehr Menschen suchen Ärztinnen und Ärzte über das Internet. Hier gewinnen sie einen ersten Eindruck von der jeweiligen Praxis. Eine Website sollte deshalb einladend, informativ, benutzerfreundlich und professionell gestaltet sein. Unter Berücksichtigung des Berufsrechts und des Heilmittelwerbegesetzes können neben Texten auch Videos, Fotos oder Audiodateien eingebunden werden. Zu den Standards gehören unter anderem Informationen über das Behandlungsangebot, Öffnungszeiten, das Praxisteam sowie Kontaktformulare, über die Patientinnen und Patienten öffnungszeitenunabhängig Kontakt zur Praxis aufnehmen können. Online-Terminvergabe, Anmeldung und Einwahlmöglichkeiten zu Online-Sprechstunden setzen sich zunehmend durch. Nicht zu unterschätzen: Praxen können über ein attraktives Leistungsangebot auch über ihr direktes Einzugsgebiet hinaus Patientinnen und Patienten erreichen, die genau nach diesen speziellen Leistungen suchen.
In den vergangenen beiden Jahren haben viele Praxen bereits Erfahrungen damit gesammelt, ihre Praxisräume neu einzurichten und optimierter zu nutzen. Die Installation von Plexiglasscheiben im Empfangsbereich, die räumliche Trennung von Patienten durch neue Raumnutzungskonzepte, kreatives Wartemanagement, auch über die eigenen Räumlichkeiten hinaus, sowie die Installation raumlufttechnischer Anlagen sind nur einige Beispiele dafür. Zudem widmen sich immer mehr Medizinerinnen und Mediziner der barrierefreien Ausgestaltung ihrer Praxen. Vor dem Hintergrund einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung in Deutschland ist dies eines der großen aktuellen Zukunftsthemen. Im Jahr 2030 werden rund 10,2 Millionen Menschen über 75 Jahre alt sein. Im Vergleich zu 1994 ist das eine Verdoppelung.2 Eine Bevölkerungsgruppe mit besonderen Bedürfnissen: Viele Menschen in diesem Alter haben etwa Hör- oder Sehbeeinträchtigungen oder sind auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen. Praxen, die sich darauf einstellen, können Zugang und Wege baulich anpassen oder mit technischen Hilfsmitteln akustische und visuelle Unterstützung leisten. Tipp: Bei der Übernahme älterer Praxen ist es ratsam, gleich zu Beginn in eine behindertengerechte Gestaltung der Räumlichkeiten zu investieren. Denn spätere Umbauten können Einschränkungen im Praxisbetrieb bedeuten.
Die Verbesserungen der IT-Infrastruktur und die Schaffung von Barrierefreiheit sind Investitionen in zwei wichtige Themenfelder: Arbeitserleichterung und Optimierung des Praxisbetriebs sowie langfristig die Steigerung der Attraktivität der Praxis für eine wachsende Patientengruppe. Kurzfristig kann der finanzielle Aufwand dafür erheblich sein und die Liquidität einschränken.
Deshalb lohnt es sich, von erfahrenen Expertinnen oder Experten Rat einzuholen und sich passende Finanzierungslösungen aufzeigen zu lassen. Die Rahmenbedingungen dafür sind derzeit gut. Das allgemeine Zinsniveau ist im historischen Vergleich niedrig.
Ganz gleich, ob es um kurz-, mittel- oder langfristige Pläne geht: Die solide Finanzierung mit einem verlässlichen Partner ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung. Dabei ist es wichtig, die Besonderheiten der Praxis und die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Vorhabens zu berücksichtigen. Die Deutsche Bank unterstützt Ärztinnen und Ärzte hier mit einem großen Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten für jede Praxisgröße.3 Sprechen Sie mit uns über Ihre Ziele.
Vereinbaren Sie direkt eine persönliche Beratung oder Informieren Sie sich selbst über die vielfältigen Finanzierungsmöglichkeiten durch die Deutsche Bank.
Redaktion: Springer Medizin, Postfach 21 31, 63243 Neu-Isenburg, Hauke Gerlof (V. i. S. d. P.)
1 https://www.deutsche-bank.de/dam/deutschebank/de/shared/pdf/magazine/medNachrichten-q2-2021.pdf
2 https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=1994&a=20,75&v=2&g
3 https://www.deutsche-bank.de/ub/branchenkompetenz/heilberufe/produkte-und-wissen/medfinanzierung.html