Aktien – 12.09.2024
Die wichtigsten Fakten:
Aktien haben dank eines gesunden Gewinnwachstums, günstigerer Zinsaussichten sowie der Erwartung, dass wir sowohl in Europa als auch in den USA keine Rezession sehen werden, ihre starke Wertentwicklung fortgesetzt. Nachdem auf breiter Front ein Jahr oder länger kein positives Gewinnwachstum erzielt werden konnte, verzeichneten Small Caps in den USA sowie der S&P 500 ohne die Magnificent 7 zusammen mit den europäischen Märkten im zweiten Quartal ihr erstes kumuliertes Gewinnwachstum. Die Wertentwicklung dürfte somit an Breite gewinnen und nicht hauptsächlich von den Mega Caps getrieben werden – wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Der S&P 500 hat in diesem Jahr bisher gut abgeschnitten. In der ersten Jahreshälfte waren die Magnificent 7 und andere Mega Caps die Haupttreiber der Indexwertentwicklung, während seit Beginn der zweiten Jahreshälfte der Pool der zur positiven Wertentwicklung beitragenden Aktien breiter gefächert ist. Trotz eines leichten Rückgangs des Gewinnwachstums der Magnificent 7 im zweiten Quartal erwarten wir, dass ihre Gewinne weiterhin überdurchschnittlich wachsen werden. Die Bewertungen bleiben im historischen Vergleich hoch, werden jedoch durch fundamentale Faktoren wie solide Gewinnwachstumserwartungen gestützt. Wir erwarten, dass das jährliche Gewinnwachstum in naher Zukunft bei etwa 10 % bleibt und der S&P 500 bis Ende des dritten Quartals 2025 bei 5.800 Punkten liegt.
In Europa ist das Bild ähnlich, wobei der STOXX Europe 600 in der ersten Jahreshälfte gut abgeschnitten hat und hauptsächlich durch Large Caps getragen wurde. Seit Beginn der zweiten Jahreshälfte hat die Wertentwicklung auf der Small-Cap-Seite an Fahrt aufgenommen, und wir erwarten, dass diese einen robusten und nachhaltigen Beitrag zur Preisentwicklung des Gesamtindex beisteuern werden, insbesondere aufgrund eines höheren Gewinnwachstums und im historischen Vergleich moderater Bewertungen. Wir erwarten, dass der Index bis Ende September 2025 540 Punkte erreicht.
Im Bereich der Schwellenländermärkte bevorzugen wir Asien aufgrund des Wachstumspotenzials und der Bedeutung der Region für das Thema Künstliche Intelligenz. Zum Beispiel machen Südkorea und Taiwan, die stark auf Technologie setzen, zusammen etwa zwei Drittel der weltweiten Produktionskapazität für Halbleiter aus. In Japan, Asiens wichtigstem entwickelten Markt, weisen die wichtigsten Aktienindizes im Vergleich zu den meisten anderen Industrieländermärkten eine stärkere Binnenmarktabhängigkeit auf und dürften vor dem Hintergrund steigender Inlandsnachfrage gut abschneiden.
Während wir davon ausgehen, dass Large Caps in den USA und Europa weiterhin gut abschneiden dürften und langfristig ordentliche Renditeaussichten bieten, könnten Anleger in Erwägung ziehen, Small und Mid Caps hinzuzufügen, da das sich ändernde Zinsumfeld und eine Belebung des Wachstums im Jahr 2025 voraussichtlich die Unternehmensgewinne zins- und wachstumssensiblerer Segmente ankurbeln werden.
Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen könnten im Laufe dieses Jahres zu kurzfristigen Unsicherheiten an den globalen Märkten führen und je nach Wahlausgang sektorale Verschiebungen implizieren. Darüber hinaus könnten geopolitische Risiken, die aus der Krise im Nahen Osten und dem Russland/Ukraine-Konflikt resultieren, weitere Volatilitätsschübe an den Märkten auslösen. Nach vorne blickend rechnen wir im Allgemeinen mit mehr Phasen erhöhter Volatilität, da die „Große Mäßigung“ und die Ära der Negativzinsen zu Ende sind.
Aktuelle Marktkommentare erhalten Sie im täglichen Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“.
Redaktionsschluss: 09.09.2024, 15.00