Aktien, Volkswirtschaft / Geldpolitik – 18.03.2024
Die wichtigsten Fakten:
Das langfristige Investitionsthema Digitalisierung bietet eine vielfältige Landschaft von Investitionsmöglichkeiten und Herausforderungen. Investitionen könnten sich auf die grundlegenden Technologien und Dienstleistungen konzentrieren, die viele weitere Innovationen ermöglichen. Um ihre Portfolios zu diversifizieren, erscheint es für Anleger ratsam, verschiedene Sektoren und Branchen zu berücksichtigen, die für dieses Thema von zentraler Bedeutung sind. Dabei ist zu beachten, dass die kurzfristige Wertentwicklung von Investitionen im Technologiesektor häufig eng mit anderen Sektoren korreliert.
Sektoren, die die Digitalisierung maßgeblich treiben, sind die Informationstechnologie, Kommunikationsdienstleistungen, zyklische Konsumgüter und Finanzwerte. Innerhalb dieser Sektoren spielen die Industrien Software, Halbleiter und Halbleiterausrüstung, IT-Dienste, Hardwarekomponenten, Speicher- und Peripheriegeräte, interaktive Medien und Dienste, Entertainment, der breit gefächerte Einzelhandel sowie Finanzdienstleistungen eine hervorgehobene Rolle. Langfristig haben sich die meisten dieser Industrien deutlich besser entwickelt als der Weltaktienmarkt. Allerdings mussten sie auch erhebliche Kursverluste hinnehmen, als die Zentralbanken begannen, die Zinsen anzuheben, was auf eine ausgeprägte Zinssensitivität hindeutet.
Quelle: LSEG Datastream. Stand: 31. Januar 2024.
Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Viele der oben erwähnten Industrien verfügen über ein langfristiges Wachstumspotenzial, da der technologische Fortschritt und der Einsatz neuer Technologien weiter voranschreiten. Mit dem Aufkommen neuer Technologien und Dienstleistungen wie Edge Computing oder Augmented und Virtual Reality (AR/VR) eröffnen sich neue Investitionsmöglichkeiten, die eng mit bestehenden, etablierteren Industrien verbunden sind. Hinzu kommt, dass Bereiche wie Halbleiter und Halbleiterausrüstung, der breit gefächerte Einzelhandel oder Entertainment derzeit ein schnelles Gewinnwachstum verzeichnen, was auf eine starke Marktnachfrage und ein erhebliches wahrgenommenes Expansionspotenzial im Rahmen der Digitalisierung zurückzuführen ist. Die hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) zeigen jedoch gleichzeitig, dass diese Sektoren sehr hoch bewertet sind. Während sie anfällig für kurzfristige Gewinnmitnahmen sein könnten, bietet ihre Technologie- und/oder Marktführerschaft allerdings oft langfristige Vorteile.
Quelle: LSEG Datastream. Stand: 31. Januar 2024.
Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
Das Gewinnwachstum in anderen mit der Digitalisierung verbundenen Bereichen mag dagegen bescheiden erscheinen, ist aber im Vergleich zum breiten Aktienmarkt immer noch hoch. Überdurchschnittliches Wachstumspotenzial besteht aufgrund anhaltender Innovationen und sich verändernder Marktanforderungen im Zuge der Digitalisierung beispielsweise in den Bereichen Hardwarekomponenten, Speicher- und Peripheriegeräte, interaktive Medien und Dienstleistungen sowie Software. Die Bewertungen in diesen Industrien sind jedoch unterschiedlich. Software ist die am höchsten bewertete Industrie, während der Bereich Hardwarekomponenten, Speicher- und Peripheriegeräte der einzige ist, dessen Bewertung unter dem weltweiten Durchschnitt aller Industrien liegt.
Zu den Industrien, die sich in einer Phase moderater, aber stetiger Expansion befinden, gehören Finanzdienstleistungen und IT-Dienste, die internetabhängige Unternehmen mit Infrastruktur wie Rechenzentren, Cloud-Netzwerken, Speichern und Webhosting versorgen. Obwohl viele dieser Unternehmen über etablierte Geschäftsmodelle und scheinbar stabile Marktpositionen verfügen, sind sie relativ hoch bewertet. Technologieunternehmen haben jedoch immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage sind, mit Innovationen nicht nur zu disruptieren, sondern auch von ihnen zu profitieren. Die schnelle Kommerzialisierung von Innovationen ist in Hochzinsumfeldern und Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von größter Bedeutung.
Im derzeitigen Umfeld mit niedrigem Wirtschaftswachstum sind Industrien, die ein hohes Wachstum in Verbindung mit Preissetzungsmacht bieten, offensichtlich attraktiv. In diesem Zusammenhang scheinen einige US-amerikanische/asiatische Megakonzerne, die im Bereich der Digitalisierung tätig sind, aufgrund von Skaleneffekten und dominanten Marktpositionen einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Investoren sollten sich jedoch bewusst sein, dass Marktdominanz, Datenschutz und Sicherheitsfragen von den Aufsichtsbehörden kritisch geprüft werden könnten.
Industrien mit hohen Gewinnmargen wie Software, Halbleiter und Halbleiterausrüstung oder interaktive Medien und Dienste können ihre Preissetzungsmacht in einem Umfeld anhaltend hoher Inflation ausspielen. Auf der anderen Seite könnten Industrien, die derzeit mit einem Abschlag gehandelt werden, aber ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum aufweisen, in naher Zukunft Chancen bieten, wenn die derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheiten nachlassen.
Insgesamt ist Digitalisierung ein Investitionsthema, das an Bedeutung gewinnen dürfte. Sie ist für eine digitale und vernetzte Zukunft von zentraler Bedeutung, und Anleger haben die Möglichkeit, an diesem Wandel teilzuhaben. Für ein Investment im Bereich Digitalisierung scheint ein ausgewogenes Verhältnis von Bewertungen, Wachstumsaussichten und hohen Margen von entscheidender Bedeutung zu sein. Besondere Aufmerksamkeit sollte der strategischen Diversifizierung von Digitalisierungsinvestitionen in Portfolios gewidmet werden.
Anleger sollten sich zudem der Risiken der Digitalisierung bewusst sein, vor allem möglicher Auswirkungen auf die Umwelt und der politischen und sozialen Folgen, etwa durch die Bedrohung der Privatsphäre und der Sicherheit des Einzelnen. Einige Bereiche könnten zusätzlichen und regional unterschiedlichen Regulierungen unterliegen.
Quelle: Bloomberg Finance L.P., Deutsche Bank AG; Stand: 26. Februar 2024.
Die bisherige Wertentwicklung lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist.
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Redaktionsschluss: 27. Februar 2024, 15 Uhr