23. Januar 2025
die Bevölkerungszahl in China sinkt das dritte Jahr in Folge, europäische Aktien des Gesundheitssektors treten 2025 auf der Stelle, und „made in Taiwan“ wird in Südostasien beliebter.
Die Bevölkerungszahl in China sank 2024 um 1,39 Millionen auf 1,408 Milliarden und damit das dritte Jahr in Folge. Zwar wurden mit 9,54 Millionen Kindern rund 520.000 mehr geboren als im Vorjahr, jedoch stehen dem 10,93 Millionen Todesfälle gegenüber. Die Geburtenrate erreichte das zweitniedrigste Niveau seit Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949. Sie fällt mit Ausnahme von 2016, als die Regierung die Ein-Kind-Politik lockerte, seit 1960 kontinuierlich. Die Shanghai Academy of Social Science erwartet bis 2100 einen Rückgang der Bevölkerung auf 525 Millionen Menschen sowie einen Rückgang der Erwerbstätigen von über eine Milliarde auf 210 Millionen Menschen. Die Vereinten Nationen prognostizierten im Juli 2024 einen Bevölkerungsrückgang auf 640 Millionen Einwohner. Das ist wichtig, da sich das Wachstumspotenzial einer Volkswirtschaft aus dem technischen Fortschritt beziehungsweise den Produktivitätsfortschritten, dem Kapitalstock, der sich aus Investitionen abzüglich der Abschreibungen ergibt, und eben der arbeitenden Bevölkerung zusammensetzt. Auf Chinas Wachstumsaussichten rollt folglich abgesehen vom Immobilienmarkt und mangelnden Konsum eine riesige Herausforderung zu. Der Wachstumstrend sollte in den kommenden Jahren weiter sinken.
Europäische Gesundheitsaktien standen im vergangenen Spätsommer bei plus 24 Prozent Jahresperformance. Dann jedoch ließen enttäuschende Medikamentenstudien, schwache Quartalsergebnisse und die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. als US-Gesundheitsminister – einem bekennenden Impfskeptiker und Kritiker von „Big Pharma“ – die Kurse einbrechen.
Der Sektor schloss 2024 mit plus 5,1 Prozent ab und kommt auch 2025 bisher kaum von der Stelle – daran dürfte sich vorerst nichts ändern. Denn bisher ist der gesundheitspolitische Kurs der neuen US-Regierung noch unklar. Entsprechend muss der Markt die Möglichkeit weitreichender Änderungen der Rahmenbedingungen des US-Gesundheitsmarktes einpreisen. Dies könnte die Profitabilität der Konzerne merklich schwächen – schließlich sind die USA der größte und lukrativste Markt der Branche. Zunehmend sollten die Kurse jedoch von der Bewertung gestützt werden. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist zuletzt deutlich gesunken und liegt nur noch bei 15,2 – der Zehn- und Zwanzig-Jahres-Schnitt liegt bei 17,2 und 16,4.
Taiwans Exportindustrie verzeichnete im Dezember ein Auftragsplus von 20,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und übertraf damit die hohen Erwartungen der Analysten von plus 18,8 Prozent. Haupttreiber war erneut die hohe Nachfrage nach Hightech-Halbleitern, vor allem aus den USA. Auch Fertigungsunternehmen aus den ASEAN-Staaten orderten verstärkt Technologie- und Elektronikprodukte „made in Taiwan“. Bei weiterhin schwacher Nachfrage aus China deutet sich eine Verschiebung der Lieferketten im asiatischen Raum an, die sich in den kommenden Quartalen fortsetzen dürfte – besonders im Falle einer Verschärfung der Handelskonflikte zwischen den USA und China. In einem solchen Szenario könnte zwar auch der taiwanische Außenhandel zumindest vorübergehend in Mitleidenschaft gezogen werden. Der weltweit zunehmende Einsatz von KI-basierten Anwendungen sollte Taiwans Weltmarktführern aber mittelfristig weiterhin volle Auftragsbücher und hohe Gewinnmargen bescheren. Die Positionierung institutioneller Anleger bestätigt meinen konstruktiven Ausblick. Eine aktuelle Analyse von knapp 1.600 aktiv gemanagten, in Asien (ohne Japan) investierten Aktienfonds weist die mit Abstand höchste Übergewichtung bei taiwanischen Technologiewerten aus.
Der Kupferpreis hätte am vergangenen Freitag fast die Rekordserie von acht aufeinanderfolgenden Tagen aus 2017 eingestellt. Immerhin stieg er an der Londoner Metallbörse seit Jahresbeginn um rund sechs Prozent. Primär dafür verantwortlich: Hoffnungen auf eine robuste Konjunktur in China, dem mit Abstand größten Nachfrager. Zuletzt war dort die Industrieproduktion mehrere Monate stärker gestiegen als zuvor von Analysten erwartet. Zudem versucht Peking mittels Stimuli, den Immobiliensektor zu stabilisieren. Und nicht zuletzt wurde die Produktion hochgefahren, um Exporte in die USA vor dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump vorzuziehen, bevor dieser möglicherweise Zölle auf US-Importe aus China einführen könnte. Hohe Zölle könnten den Handel dämpfen und somit den Anstieg der Kupferpreise ausbremsen. Auf kurze Sicht dürfte die Produktion in China bereits in der kommenden Woche nachlassen, da am 29. Januar die chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten beginnen – während derer werden viele Betriebe ihre Produktion vorübergehend stilllegen.
Der DAX hat die 21.000-Punkte-Marke geknackt. Er stieg um mehr als 1.000 Punkte in nur zwölf Handelstagen. Der Wall Street ist dagegen zuletzt etwas die Puste ausgegangen – dies könnte sich im Jahresverlauf jedoch ändern. Die Gründe und den Ausblick auf die kommenden Monate analysiert Dr. Dirk Steffen, Leiter Kapitalmarktstrategie, im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer.
Neuwahlen in Deutschland, der Regierungswechsel in den USA, die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten: Wie sich Anleger im kommenden Jahr aufstellen sollten, habe ich in meinem Jahresausblick für Sie zusammengefasst.
Wann wurden Menschen in Europa sesshaft? Möglicherweise später als bisher angenommen. Das schließen Werner Müller von der Université de Neuchâtel und Clemens Pasda von der Universität Jena aus Tierknochen und Steinwerkzeugen, die in einer eingestürzten Höhle im Thüringer Schiefergebirge gefunden wurden. Jäger der späten Altsteinzeit hatten dort vor rund 15.000 Jahren ein Lager aufgeschlagen und ihre Beute – vom Schneehasen bis zum Wollnashorn – verwertet. Aus der Art der Funde folgern die Wissenschaftler, dass die Jäger nur kurz in der Höhle verweilten und dann ihren Beutetieren folgend weiterzogen. Das würde der bisherigen Annahme widersprechen, dass Menschen dieser Zeit schon feste Lagerplätze besaßen, zu denen sie nach der Jagd regelmäßig zurückkehrten.
Bleiben Sie heute in Bewegung.
Herzlichst
Ihr Ulrich Stephan
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden
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Ressourcenwende, Unterstützung der Bevölkerung und Technologie der nächsten Phase: Für Anleger könnten sich daraus interessante und zukunftsgerichtete Investmentmöglichkeiten ergeben.
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