25. März 2025
Technologiewerte bleiben trotz Konjunktur- und Zollsorgen attraktiv, südkoreanische Aktien erscheinen günstig, und US-Aktien versprechen bis 2027 ein zweistelliges Gewinnwachstum pro Jahr.
Technologiewerte bleiben attraktiv – trotz wachsender Konjunktursorgen und drohender Handelskonflikte, besonders durch die ab dem 2. April erwarteten sogenannten reziproken Zölle. Laut Bloomberg Intelligence ist der Technologie-Sektor zwar am stärksten von möglichen Zöllen betroffen, dennoch stechen die „Magnificent 7“ durch überdurchschnittliche Gewinnerwartungen hervor: Für das Fiskaljahr 2025 liegt ihr erwartetes Wachstum der Gewinne je Aktie bei 21,7 Prozent – verglichen mit nur neun Prozent bei den übrigen 493 Unternehmen des S&P 500. Selbst bei Rückgängen der Gewinnerwartungen wären die Zahlen der „Magnificent 7“ immer noch höher. In Verbindung mit den jüngsten Kurskorrekturen, die den Bewertungsaufschlag der „Magnificent 7“ von rund 80 auf unter 30 Prozent gedrückt haben, ergibt sich für Anleger eine interessante Einstiegsmöglichkeit – wenngleich kurzfristige Risiken bestehen. Wer auf klare Signale wartet, könnte bis zum Zolldatum abwarten.
Der Einkaufsmanagerindex – ein wichtiger Frühindikator – stieg für die Eurozone auf 50,4 Punkte und somit auf das höchste Niveau seit August 2024. Dieser Anstieg beruht primär auf einem unerwartet kräftigen Zuwachs auf 48,7 Punkte für das Verarbeitende Gewerbe, das damit das höchste Niveau seit Januar 2023 verzeichnete. Der Unterindex der Neuaufträge notierte mit 49,2 Punkten gar so hoch wie zuletzt im April 2022. Damit liegen beide allerdings weiterhin unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Sie könnten zudem von Vorzieheffekten aufgrund der ab April zu erwartenden US-Zölle profitiert haben, da US-Unternehmen sich verstärkt mit Waren aus dem Ausland eingedeckt haben, um den drohenden Zöllen zuvorzukommen. Falls dies der Fall ist, könnte es einen Rückschlag geben, sobald diese Zölle in Kraft treten. Der Index für den Dienstleistungssektor sank unerwartet auf 50,4 Punkte, den niedrigsten Stand seit November. Auch für Deutschland ging Rückenwind vor allem vom Verarbeitenden Gewerbe aus, wohingegen der Dienstleistungssektor unerwartet an Fahrt verlor. Aufgrund der Unsicherheiten über die US-Zollpolitik reagierten die Märkte kaum auf die Zahlen; lediglich der Euro wertete leicht auf.
Der südkoreanische Leitindex KOSPI legte in der vergangenen Woche um weitere drei Prozent zu.
Vorläufigen Handelsdaten zufolge stiegen die Exporte von Halbleitern, einem der wichtigsten Exportgüter Südkoreas, in den ersten 20 Tagen des März um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem ausländische Anleger neun Wochen in Folge netto Kapital abgezogen hatten, verzeichnete die Börse in Seoul in der vergangenen Woche einen Nettozufluss von umgerechnet 1,8 Milliarden Euro – und damit die stärkste Woche seit Juni 2024. Insgesamt ist die Positionierung internationaler Investoren aber noch schwach. Immerhin zogen diese allein im zweiten Halbjahr 2024 umgerechnet 19 Milliarden Euro ab. Die Zurückhaltung dürfte auch mit der Unsicherheit über drohende US-Zölle auf Importe aus Südkorea zusammenhängen. Bislang ist der Handel zwischen beiden Ländern im Rahmen des Freihandelsabkommens KORUS – dem einzigen, das die USA mit einem asiatischen Land abgeschlossen haben – nahezu zollfrei. Eine Aufkündigung hätte für beide Seiten weitreichende Konsequenzen. Mögliche Neuverhandlungen könnten – wie bereits 2018 geschehen – südkoreanische Exporteure in den kommenden Monaten weniger hart treffen als andere US-Handelspartner in der Region, die Zollerhöhungen von 25 Prozent fürchten müssen. Ein Blick auf den günstig bewerteten KOSPI könnte sich lohnen.
Eine unter Fondsmanagern weltweit durchgeführte Umfrage zeigte den größten monatlichen Rückgang bei US-Aktienmarktpositionen seit 25 Jahren. Gleichzeitig stiegen die Positionierungen der Fondsmanager im Rest der Welt stark an. Grund für die Rotation sind unter anderem die Handelsspannungen zwischen den USA und ihren Handelspartnern im Zusammenhang mit Zöllen. Die wachsende Unsicherheit hat Befürchtungen über eine Abschwächung der US-Konjunktur aufkommen lassen. Des Weiteren erscheinen die im Vergleich zu den USA günstig bewerteten Aktienmärkte in Europa und China attraktiv, besonders angesichts der beschlossenen Konjunkturimpulse. Infolge der Veröffentlichung des chinesischen KI-Modells DeepSeek-R1 stellten Investoren zudem die Investitionsausgaben von US-Tech-Riesen und die US-Dominanz im KI-Bereich infrage. Für langfristig orientierte Anleger könnte der aktuelle Kursrückgang bei US-Aktien eine Kaufgelegenheit bieten. Ich erwarte, dass die Unsicherheit über die endgültige Zollregelung sowie Rezessionsängste im Jahresverlauf abnehmen dürften. Zudem versprechen US-Aktien bis 2027 ein zweistelliges Gewinnwachstum pro Jahr.
Handelskrieg, Zölle, politische Unsicherheit: Nach der anfänglichen Euphorie durch die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten kippt die Stimmung. Welche Branchen sind besonders betroffen und wie können Anleger darauf reagieren? Das analysiere ich im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer.
Neuwahlen in Deutschland, der Regierungswechsel in den USA, die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten: Wie sich Anleger im kommenden Jahr aufstellen sollten, habe ich in meinem Jahresausblick für Sie zusammengefasst.
Allabendlich haben Techno-Fans in Berlin ein Problem: Um die Nacht in einem der großen Clubs durchzutanzen, müssen sie erst „die Tür“ überwinden. Das legendäre Berghain soll zum Beispiel 60 Prozent seiner potenziellen Gäste abweisen. Wie man vor dem strengen Blick der Türsteher Gnade findet, hat jetzt ein Team um Michael Kleinaltenkamp von der TU Berlin untersucht. Unter anderem analysierten die Forscher dafür rund 500 Entscheidungen an der Tür eines renommierten Clubs und sie führten Dutzende Interviews. Clubgäste sollten sich demnach einfügen, müssen aber zugleich herausstechen. Kleidungsstil, Verhalten in der Warteschlange und Charisma spielen für die Türsteher eine Rolle. Das lässt viel Raum für Interpretationen – nur eines ist klar: Für alkoholisierte und aggressive Gäste bleibt die Tür mit Sicherheit verschlossen.
Zeigen Sie sich heute von Ihrer besten Seite.
Herzlichst
Ihr Ulrich Stephan
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden
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Ressourcenwende, Unterstützung der Bevölkerung und Technologie der nächsten Phase: Für Anleger könnten sich daraus interessante und zukunftsgerichtete Investmentmöglichkeiten ergeben.
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