Währungen – 07.07.2023

Währungen: Aufholpotenzial zum US-Dollar

Die wichtigsten Fakten:

  • Der Euro könnte gegenüber dem US-Dollar moderat aufwerten, da die EZB die Zinsen länger hochhalten dürfte als die Fed.
  • Aufgrund der verbesserten Wachstumsaussichten für Japan und das Vereinigte Königreich dürften Yen und britisches Pfund ebenfalls zum US-Dollar zulegen.
  • Stimulierungsmaßnahmen könnten dem chinesischen Yuan zu einer Erholung gegenüber dem US-Dollar verhelfen.

Quelle: PeJo / Adobe Stock

Nachdem der US-Dollar (USD) gegenüber dem Euro (EUR) zunächst auf knapp unter den Wert von EUR/USD 1,11 gefallen war, erholte er sich im Laufe des Mai wieder moderat. Gründe dafür waren anhaltend robuste US-Wirtschaftsdaten sowie das Auspreisen möglicher Zinssenkungen der Federal Reserve im zweiten Halbjahr an den Futures-Märkten. Darüber hinaus scheinen positive Entwicklungen wie das Ausbleiben einer Energiekrise in der Eurozone nun vollständig eingepreist zu sein.

Erwartungen auf baldiges Ende des US-Zinszyklus spiegeln sich in USD-Index wider Handelsgewichteter US-Dollar-Index in Indexpunkten, Leitzins der Notenbank Fed in Prozent

Sollte sich die Wirtschaft in den USA in den kommenden Monaten jedoch abkühlen – unter anderem aufgrund des hohen Zinsniveaus –, könnte der USD wieder Gegenwind bekommen. Die EZB dürfte die Zinsen auch länger auf erhöhtem Niveau halten als die Fed. Zum Ende des Prognosezeitraums Ende Juni 2024 rechnen wir daher mit einem EUR/USD-Kurs von 1,12.

In Japan erwarten wir, dass die Geldpolitik vorerst ultralocker bleiben wird. Aufwertungspotenzial für den japanischen Yen (JPY) dürfte sich nur dann ergeben, wenn eine weniger restriktive Geldpolitik in anderen Währungsräumen eingepreist wird. So könnten die Zinssätze in Japan zeitgleich mit Zinssenkungen in den USA angehoben werden. Bis Ende Juni 2024 rechnen wir mit einem Anstieg des USD/JPY-Wechselkurses auf 130.

Im Vereinigten Königreich erwarten wir weitere Zinsanhebungen der Bank of England (BoE). Zum einen sollte die dortige Wirtschaft in der Lage sein, eine Rezession zu vermeiden, zum anderen deuten die Daten für Mai auf anhaltend hohe Inflationsraten hin. Für das britische Pfund (GBP) besteht daher Aufwertungspotenzial, weshalb wir für den GBP/USD-Wechselkurs in zwölf Monaten von einem Niveau von 1,30 ausgehen.

Recht schleppend verlief bisher die wirtschaftliche Erholung in China. Möglicherweise sind konjunkturelle Stimuli erforderlich, um im zweiten Halbjahr einen stärkeren Wirtschaftsaufschwung auszulösen. Nach unserer Einschätzung werden Inflation und Renditen in China im kommenden Jahr anziehen. Aktuell erwarten wir für den chinesischen Yuan (CNY) bis Ende Juni 2024 daher einen USD/CNY-Wechselkurs von 6,90.

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Redaktionsschluss: 28.06.2023, 15.00

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