Immobilien – 11.11.22

Immobilien: stockender Wohnungsbau

Die wichtigsten Fakten:

  • Die Hypothekenzinsen in Deutschland sind spürbar gestiegen. Der Trend könnte sich fortsetzen.
  • Das Angebot an Wohnraum hält weiterhin nicht mit der zunehmenden Nachfrage Schritt.

Quelle: THANANIT / Adobe Stock

Die Entwicklung am deutschen Immobilienmarkt wird aktuell maßgeblich von einem starken Zinsanstieg geprägt. Hypothekendarlehen mit 5- bis 10-jähriger Bindung verteuerten sich von rund 1,2 Prozent im Dezember 2021 auf 2,7 Prozent im August. Die Deutsche Bank hat ihre Prognosen nun nach oben korrigiert. Demnach verteuern sich die Immobilienkredite im laufenden Jahr bis auf 2,9 Prozent und bis Ende 2023 auf 3,2 Prozent.

Durchwachsene Aussichten

Der Zinsschock dürfte das ohnehin knappe Angebot an Wohnimmobilien weiter belasten. Statt der von der Bundesregierung anvisierten 400.000 neuen Wohnungen jährlich, dürften 2022 weniger als 280.000 und 2023 sogar nur 246.000 Einheiten fertiggestellt werden. Langwierige Genehmigungsverfahren, Fachkräftemangel und höhere Materialkosten verzögern und verteuern den Bau von Immobilien, gleichzeitig verschlechtern sich die Finanzierungbedingungen.

Der sogenannte Erschwinglichkeitsindex (2005=100), der Immobilienpreise, Zinsniveau und verfügbares Einkommen zu einer Kennzahl zusammenfasst, hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Der Index, der darüber Auskunft gibt, wie erschwinglich der Immobilienerwerb für einen durchschnittlichen Haushalt ist, könnte im 4. Quartal auf 80,9 Punkte klettern, obwohl die Preise für Wohnimmobilien wohl seit Ende des 2. Quartal 2022 rückläufig sind. Projektionen zeigen, dass 2030 hierzulande rund 86 Millionen Menschen leben könnten. Das bedeutet gegenüber 2011 einen Anstieg um mehr als 5 Millionen Personen – mit vielfältigen Implikationen auch für die Wohnraumnachfrage.

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Redaktionsschluss: 04.11.2022, 18 Uhr

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