Der Bereich Infrastruktur kann wirtschaftliche, soziale, ökologische und digitale Infrastrukturen umfassen. Beispiele dafür sind die Energieinfrastruktur (Erzeugung, Übertragung, Verteilung oder Speicherung von Energie), die Kommunikationsinfrastruktur (z. B. Telekommunikation, Satellitentechnologie) und öffentliche Versorgungseinrichtungen, die sich auf die Erbringung von Kerndienstleistungen (z. B. Wasseraufbereitung) oder die Bereitstellung oder Wartung von Verkehrseinrichtungen (z. B. Straßen, Brücken, Flughäfen und Häfen) konzentrieren.
Infrastrukturinvestitionen können das Wachstum ankurbeln, sowohl direkt als auch durch die langfristige Steigerung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes im globalen Maßstab. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 75 Prozent der im Jahr 2050 benötigten Infrastrukturen erst noch gebaut werden müssen, der Großteil davon in den Schwellenländern. In der Vergangenheit boten Infrastrukturinvestitionen das Potenzial für stabile, langfristige Renditen, die oft durch Einnahmen aus Mautabgaben, Gebühren oder öffentlichen Mitteln gestützt wurden. Das machte sie für Investoren interessant, die schwankungsarme und stabile Anlagen für ihre Portfolios suchten. Bei Infrastrukturen für neuere Technologien, etwa im Zusammenhang mit der grünen Transformation, könnte der Schwerpunkt der Anleger jedoch möglicherweise auf der Kapitalwertsteigerung liegen.
Die Energiewende wird ein Umdenken bei der begleitenden Infrastruktur erfordern, da die örtliche Verteilung von fossilen Brennstoffen durch modernisierte Fernübertragungssysteme zur Elektrifizierung ersetzt werden muss. Auch die Verkehrsinfrastruktur wird sich weiterentwickeln, zum Beispiel durch den Ausbau der Infrastruktur für emissionsfreie Fahrzeuge, etwa Ladesäulen für E-Autos. Die Kommunikationsinfrastruktur muss wachsende Datenvolumen zuverlässig bewältigen können. Ein Großteil der Infrastrukturinvestitionen erfolgte bisher über private Märkte, allerdings mit einigen wichtigen Ausnahmen, etwa im Bereich der Telekommunikation, in dem große börsengelistete Unternehmen dominieren. Investoren müssen hier möglicherweise einen differenzierteren Ansatz verfolgen, sowohl in Bezug auf die Methoden als auch auf die erwarteten Erträge.
Regulatorische Änderungen oder politische Instabilität können sich negativ auf Infrastrukturprojekte auswirken, was zu Unsicherheiten in Bezug auf Projektzeitpläne, Finanzierung und Gesamtrentabilität führen kann. Finanzierungs- und Förderungsprobleme können durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von Kapital, Zinsschwankungen oder veränderte Kreditbedingungen verstärkt werden. Infrastrukturinvestitionen sind zudem anfällig für breitere wirtschaftliche Abschwünge und Marktschwankungen, die sich auf die Nachfrage nach Dienstleistungen, die Projektfinanzierung und die finanzielle Gesamtleistung von Infrastrukturanlagen auswirken. Ebenfalls zu berücksichtigen sind operative und Baurisiken.