Das Gesundheitswesen bietet medizinische Versorgung für Einzelpersonen oder Gemeinschaften; die Medizintechnik liefert die Geräte und Instrumente, die dies ermöglichen. Eine wirksame künftige Gesundheitsversorgung fußt unter anderem auf den Themen Technologie (z. B. Digitalisierung, Fernversorgung), soziale Gerechtigkeit (in Bezug auf Zugang und Kosten sowie Ergebnisse) sowie Qualifikation und Bindung der Arbeitskräfte (weltweit arbeiten schätzungsweise rund 65 Millionen Menschen im Gesundheitswesen). Die Entwicklungen in vielen Bereichen des Gesundheitssektors – zum Beispiel bei Impfungen – sind häufig schnell und disruptiv.
Die Weltbevölkerung wächst und wird gleichzeitig immer älter, wobei ältere Menschen in der Regel mehr Geld für medizinische Leistungen ausgeben als jüngere. Durch das Wirtschaftswachstum und die damit verbundenen höheren Einkommen stehen immer mehr Menschen medizinische Leistungen zur Verfügung, insbesondere in den Schwellenländern. Die Technologie verbessert sich weiter und eröffnet neue Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung, beispielsweise durch künstliche Intelligenz (KI) und deren Einsatz in der Telemedizin und Fernüberwachung sowie in Backoffice-Funktionen (z. B. Abrechnung). Auch die Entwicklung neuer chemischer Verbindungen und Medikamente wird durch KI bereits heute beschleunigt.
In der gesamten Branche gibt es zahlreiche Anlagemöglichkeiten, die das gesamte Spektrum von großen und etablierten Unternehmen (z. B. in der Pharmabranche) bis hin zu kleineren Firmen abdecken. Investitionen können über einzelne Wertpapiere oder über eine breite Palette bestehender thematischer ETFs erfolgen, die verschiedene Aspekte des Gesundheits- und Medizintechniksektors abdecken. Chancen durch privates Beteiligungskapital bestehen sowohl in etablierten als auch in aufstrebenden Teilsektoren.
Ein Thema für die Entwicklung des Gesundheitssektors werden die Kosten bleiben, insbesondere für Regierungen, die nach der Coronavirus-Pandemie noch immer unter einer hohen Verschuldung leiden. Die Bemühungen der Regierungen um ein Kostenmanagement (sowohl in den öffentlichen als auch in den privaten Gesundheitssystemen) sind nur eine Komponente eines sehr komplexen regulatorischen Umfelds. Ein großer Teil des Sektors ist vom technologischen Wandel abhängig, dessen Entwicklung schwer einzuschätzen ist. Auch die Entwicklung von Arzneimitteln und die Einsatzmöglichkeit bereits erprobter Medikamente für andere Erkrankungen sind kaum vorhersehbar. Arbeitskräftemangel könnte die Bereitstellung von Pflegeleistungen behindern.