Trotz Inflation und Unsicherheit

Das spricht für den Immobilienkauf

Die Nachfrage nach Wohnimmobilien scheint durch aktuelle Entwicklungen bei Zinsen und Baukosten gedämpft. Doch viele Argumente, die für die eigenen vier Wände sprechen, bleiben– und neue treten hinzu.

Haus mit Garten

Getty Images/Mlenny

Der Wunsch zum Neubau oder zum Erwerb einer Bestandsimmobilie bleibt groß, hat aber zuletzt vielfach einen Dämpfer erhalten. Die Gründe sind die Multikrise aus Zinsanstieg, Material- und Handwerkerverknappung sowie die Unsicherheiten, die der Ukraine-Krieg gebracht hat. Doch eine ganze Reihe von Argumenten spricht auch weiterhin für die eigenen vier Wände – und die Entwicklungen seit Februar 2022 haben sogar einige neue hervorgebracht:

Gute Gründe für den Immobilienkauf

  • Die Zinsen für Baugeld sind klar gestiegen – doch im langjährigen Vergleich liegen sie immer noch im moderaten Bereich. Was vielen Bauwilligen angesichts der Nullzinspolitik nach der Finanzkrise 2008 kaum bewusst ist: Damals war eine fünf- bis zehnjährige Baufinanzierung für Private laut Bundesbank mit rund fünf Prozent kostenintensiver als heute. Sorgen, die durch die Inflation belastete Kaufkraft erschwere Ratenzahlungen, sind berechtigt. Aber es sollte auch einkalkuliert werden, dass Teuerungsschübe in der Regel Einkommensverbesserungen nach sich ziehen.
  • Ist der aktuelle Inflationsschub abgeebbt, könnte das Zinsniveau wieder sinken. Wer darauf setzen will, kann sich Chancen über Laufzeiten eröffnen – also zunächst beispielsweise für eine nur fünfjährige Laufzeit optieren, um später eine Anschlussfinanzierung zu möglicherweise günstigeren Konditionen abzuschließen.
  • Ein starkes Argument für die selbstgenutzte Immobilie bleibt die Rentenproblematik im Lichte der alternden Gesellschaft. So erwartet etwa die Deutsche Rentenversicherung, dass sich das aktuell für 2023 prognostizierte Rentenniveau von 50,4 Prozent auf 45,8 Prozent im Jahr 2035 vermindern wird. Während geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand eintreten, stehen künftig weniger junge Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Damit könnte Immobilieneigentum als Absicherung gegen Altersarmut noch an Bedeutung gewinnen.
  • Der Zinsanstieg hat dazu geführt, dass viele kommerzielle Bauprojekte auf Eis gelegt sind. Für private Bauwillige bietet das potenzielle Vorteile: Die so freigewordenen Kapazitäten bei Handwerkern sowie der geringere Bedarf an Baumaterialien könnten hier zu einer Kostenentspannung beitragen.

Frühzeitig beraten lassen

Insgesamt hat die aktuelle Lage die Nachfrage nach Wohnimmobilien eher gedämpft – der Markt scheint unter den neuen Bedingungen von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt gedreht zu sein. In Preisverhandlungen dürften sich dadurch Spielräume für Kaufwillige eröffnen. Diese sollten sich daher früh umfassend zur Finanzierung beraten lassen, um bei möglichen Opportunitäten zeitnah zugreifen zu können.

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