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1. Die Medien nennen dich „Senkrechtstarter der Saison“. Wie erlebst du die letzten Wochen und Monate?
Die letzten Wochen waren in der Tat sehr aufregend für mich, gerade in der sportlichen Entwicklung. Besonders wichtig war dabei für mich der enge Austausch mit der gesamten Mannschaft sowie dem Trainerteam. Umso mehr freut es mich, nun in der Lage zu sein, der Mannschaft auf dem Platz Spiel für Spiel weiterhelfen zu können.
2. Du bist im Sommer 2023 zur Eintracht gekommen. Aus welchen Gründen hast du dich für die Eintracht entschieden?
Mein Beraterteam und ich haben lange und ausführlich darüber gesprochen. Am Ende ist die Entscheidung für die Eintracht gefallen. Ausschlaggebend war vor allem der Plan, der mich direkt überzeugt hat – nicht zuletzt, weil ich von Anfang an das volle Vertrauen der Verantwortlichen gespürt habe. Hinzu kommt natürlich auch, dass Frankfurt eine tolle Stadt ist. Die Fans sind bei jedem Spiel großartig, das Stadion beeindruckend – das hilft einem jungen Spieler wie mir sehr in der Entwicklung.
3. Auch die Perspektive „vieler junger Spieler“ wahrscheinlich?
Ja, genau – es gibt viele talentierte junge Spieler, die sich bei der Eintracht herausragend entwickelt haben. Bereits in der Vergangenheit habe ich meinem Beraterteam gegenüber erwähnt, dass ich mir eine Zukunft bei der Eintracht vorstellen könnte. Grundsätzlich gab es für mich auch nur wenige Vereine, die für mich in Frage kamen, und die Eintracht war für mich immer eine Option, die ich mir langfristig sehr gut vorstellen konnte.
4. Was ist für dich der größte Unterschied zur letzten Saison?
Ich würde schon sagen, dass jetzt alles etwas routinierter abläuft. Ich hatte die Gelegenheit, mich in der Stadt einzuleben, meine Mitspieler sowie das Umfeld besser kennenzulernen. Dadurch ist mir natürlich vieles vertrauter als noch in der vergangenen Saison. Da ich generell ein Mensch bin, der von seinen festen Abläufen profitiert, stellt dies schon einen großen Unterschied im Vergleich zum letzten Jahr dar.
5. Wie hast du dein erstes Bundesligaspiel am 5. April 2024 gegen Werder Bremen – direkt vor heimischer Kulisse im Deutsche Bank Park – erlebt?
Das war natürlich eine unglaubliche Erfahrung. Ich habe erst am Morgen davon erfahren, da Elli (Ellyes Skhiri) sich zuvor verletzt hatte. Auch wenn ich auf dem Platz möglicherweise nicht nervös gewirkt habe, war es dennoch eine völlig neue Situation, vor einer so großen Kulisse zu spielen. Zuvor kannte ich das lediglich aus kleineren Stadien oder aus dem Training – umso außergewöhnlicher war dieses Erlebnis für mich.
6. Wie fühlt es sich an, wenn du liest, dass dein Name für die nächsten Nominierungen zur Nationalmannschaft gehandelt wird?
Ich beschäftige mich nicht wirklich mit solchen Themen, da ich mich nicht unnötig unter Druck setzen möchte. Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, Fußball zu spielen und mit der Mannschaft den größtmöglichen Erfolg zu haben. Natürlich nimmt man gewisse Dinge wahr, aber grundsätzlich versuche ich mich nicht allzu sehr mit so etwas zu befassen.
7. Was hat dich dazu inspiriert, Profifußballer zu werden?
Es ist schwer zu sagen, aber ich habe bereits in sehr jungen Jahren mit dem Fußballspielen begonnen. Seitdem war es mein größter Traum, Profifußballer zu werden. Diese Leidenschaft hat sich dann, wie, glaube ich, bei vielen jungen Fußballern durch mein Leben gezogen. Wenn ich auf dem Platz stehe, fühle ich mich wohl, bin glücklich und habe stets Freude am Spiel. Ich denke, dass diese Faktoren die Hauptgründe dafür gewesen sind, warum ich bis heute diesem Sport treu geblieben bin.
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8. Wer ist das größte Vorbild in deiner Fußballkarriere und warum?
Ich würde Virgil van Dijk nennen, da er einen steinigen Werdegang hatte und sich trotz der Unebenheiten nicht von seinem Weg hat abbringen lassen. Besonders zu Beginn seiner Karriere ist er auf viele Hürden gestoßen. In gewisser Weise kann ich mich mit ihm identifizieren, da auch meine noch junge Karriere nicht immer reibungslos verlief. Darüber hinaus ist er ein außergewöhnlicher Fußballer.
9. Was magst du an der Stadt Frankfurt besonders?
Ich würde sogar sagen, dass es vor allem die Menschen sind. Sie sind stets freundlich, aufgeschlossen und sehr entgegenkommend. Die kulturellen Gegebenheiten in der Stadt machen Frankfurt lebenswert, gerade für mich als jungen Menschen.
10. Wie ist es, im Deutsche Bank Park vor fast 60.000 begeisterten Zuschauer*innen aufzulaufen?
Das Stadion ist einfach beeindruckend. Die Fans leisten bei jedem Spiel einen entscheidenden Beitrag, dass man während des Spiels noch motivierter ist und alles auf dem Platz gibt. Es ist jedes Mal aufs Neue eine tolle Erfahrung, im Deutsche Bank Park aufzulaufen.
11. Wie bereitest du dich mental und physisch auf Spiele vor? Hast du ein bestimmtes Ritual oder eine Routine vor jedem Spiel?
Ein festes Ritual habe ich nicht. Allerdings gehe ich regelmäßig einige Szenen durch, die meine Position betreffen. Abgesehen davon versuche ich jedoch, mich nicht zu sehr mit dem Spiel zu beschäftigen, bevor ich auf dem Platz stehe. Ich komme besser ins Spiel, wenn ich mir nicht zu viele Gedanken mache, sondern mich erst dann vollständig auf das Spiel konzentriere, wenn ich tatsächlich auf dem Platz stehe.
12. Was sind deine Hobbys abseits des Fußballplatzes?
Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie – zum Beispiel gerne gemeinsam essen gehen. Ansonsten halte ich mich eher zurück und unternehme nicht allzu viel. Gelegentlich gehe ich gerne ins Kino.
13. Wer ist deine wichtigste Bezugsperson in der Mannschaft?
Es sind eigentlich zwei Personen, die man nennen kann: Can Uzun und Nene Brown. Beide gehören definitiv zu meinen engsten Kollegen. Wir sind oft zu dritt unterwegs, verbringen viel Zeit miteinander.
14. Wofür bist du in der Mannschaft bekannt?
Ich würde schon sagen, dass ich eher der ruhigere Typ bin. Meine Art ist grundsätzlich entspannt und lässig.
15. Hast du einen bestimmten Traum, ein Ziel, das du als Fußballer unbedingt erreichen willst?
Mein größter Traum ist es, die Champions League zu gewinnen. Das steht für mich an oberster Stelle. Zudem ist es auch ein großer Wunsch von mir, mein Debüt für die A-Nationalmannschaft zu geben – sozusagen ein kleinerer Traum, den ich mir ebenfalls erfüllen möchte.