21. Januar 2025
kommende Woche legen die ersten US-Tech-Giganten ihre Zahlen zum vierten Quartal vor, Polens Währungshüter unterstreichen Inflationsrisiken, und südafrikanische Vermögenswerte setzen zur Gegenbewegung an.
Kommende Woche werden die ersten der sogenannten „Magnificent 7“ ihre Berichte zum vierten Quartal 2024 vorlegen. Analysten erwarten, dass die Gewinne im Schnitt um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen sind. Übertreffen die Konzerne erneut die Prognosen der Experten, wäre es das achte Quartal in Folge. Ohne die Wall-Street-Giganten läge das Gewinnwachstum des Index lediglich bei 6,4 Prozent, mit ihnen beträgt es fast elf Prozent. Vorausschauend schätzen Analysten jedoch, dass sich die Wachstumsraten annähern werden. Für das Gesamtjahr 2025 prognostizieren sie den „Magnificent 7“ 18 Prozent Gewinnwachstum – den restlichen Unternehmen des S&P 500 immerhin 11,0 Prozent. Für 2026 liegen die Schätzwerte bei 16 beziehungsweise 13 Prozent. Diese Verbreiterung der Gewinnbeiträge würde ich begrüßen. Die Outperformance der „Magnificent 7“ könnte dann jedoch zurückgehen.
Der Yen schwenkte in der vergangenen Woche auf Erholungskurs. Wurde er am Freitag vorletzter Woche noch zeitweise bei rund 159 Yen pro US-Dollar gehandelt, wertete in der Woche darauf auf 155 Yen pro US-Dollar auf. Dies hat zwei Gründe:
Die Bank of Japan hat zwar in den vergangenen beiden Jahren die Märkte oft überrascht, Ueda hat sich aber zuletzt so klar hinsichtlich eines bevorstehenden Zinsschrittes geäußert, dass eine ausbleibende Erhöhung der Leitzinsen dem Yen unerwünscht starken Gegenwind liefern dürfte.
In der vergangenen Woche beließ die polnische Notenbank den Leitzins erwartungsgemäß bei 5,75 Prozent. Die Währungshüter bekräftigten die Inflationsrisiken, die die geplante Freigabe der Energiepreise in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit sich brächten. Zudem erhöhe das zweistellige Lohnwachstum die Kerninflation und die Inflationserwartungen. Immerhin deuten jüngste Daten auf eine leichte konjunkturelle Erholung im vierten Quartal hin, die 2025 an Schwung gewinnen könnte. Der Internationale Währungsfonds erwartet für 2024 und 2025 reale Wachstumsraten von 3,0 und 3,5 Prozent. Dass der polnische Leitindex WIG20 trotz der Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft und der robusten Aussichten 2024 keine Gewinne gebracht hat, liegt vor allem an Polens größtem Energiekonzern, der gut zehn Prozent der Marktkapitalisierung des Index ausmacht und dessen Kurse 2024 um mehr als ein Viertel einbrachen. Bleibt es bei den Regierungsplänen der Freigabe der Energiepreise, könnte sich die seit Mitte Dezember abzeichnende Aufwärtsbewegung in den kommenden Quartalen fortsetzen. Mit einem für 2025 erwarteten Gewinnwachstum von 19 Prozent halte ich die auch im historischen Kontext niedrig bewerte Börse in Warschau für mehr als einen Blick wert.
Der Südafrikanische Rand und südafrikanische Staatsanleihen waren seit Mitte Dezember unter Druck geraten – seit Anfang vergangener Woche setzen sie zur Gegenbewegung an. Im Jahresverlauf könnten weitere Kursgewinne folgen:
Bei aller Euphorie gibt es aber auch Risiken. Diese bestehen für Südafrikas Wirtschaft und Finanzlage unter anderem in einer anhaltenden Konjunkturdelle des bedeutendsten Handelspartners China und in einem Wiederaufleben inflationärer Entwicklungen.
Der US-Dollar ist die weltweite Leitwährung – und war 2024 so stark gefragt wie keine andere Währung der G10-Länder. Rückenwind erhielt er vor allem von der Wirtschaft und der Geldpolitik in den USA. Wie wird sich der US-Dollar unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump entwickeln, vor allem mit Blick auf die Handelspolitik? Das analysiert Michael Blumenroth, Kapitalmarktexperte der Deutschen Bank, im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer.
Neuwahlen in Deutschland, der Regierungswechsel in den USA, die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten: Wie sich Anleger im kommenden Jahr aufstellen sollten, habe ich in meinem Jahresausblick für Sie zusammengefasst.
Dieser Tage wird das italienische Forschungsschiff „Laura Bassi“ in Neuseeland erwartet. An Bord hat es eine kostbare Fracht: einen 2.800 Meter langen Bohrkern aus dem Eisschild der Antarktis. Das Eis dokumentiert mindestens 1,2 Millionen Jahre ununterbrochene Klimageschichte – das ist der längste Zeitraum, den ein Eisbohrkern jemals abgebildet hat. An seinem unteren Ende umfasst jeder Meter Eis bis zu 13.000 Jahre. Die „Laura Bassi“ soll den Bohrkern jetzt zur Untersuchung nach Europa bringen. Logistisch ist das durchaus eine Herausforderung – auch deshalb, weil die im Eis eingeschlossenen Gasbläschen erhalten werden sollen: Sie enthalten wichtige Informationen zur früheren Atmosphäre. Damit das Gas nicht entweicht, muss auf der Reise eine Kühlkette von minus 50 Grad eingehalten werden.
Behalten Sie heute die Kontrolle.
Herzlichst
Ihr Ulrich Stephan
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden
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Ressourcenwende, Unterstützung der Bevölkerung und Technologie der nächsten Phase: Für Anleger könnten sich daraus interessante und zukunftsgerichtete Investmentmöglichkeiten ergeben.
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