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Tägliche Kapitalmarkteinschätzungen von Dr. Ulrich Stephan,
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden.
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19. Februar 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

die Gewinnsituation kleiner und mittlerer US-Firmen sollte sich verbessern, Argentiniens Wirtschaft dürfte aus dem Gröbsten heraus sein und der Eisenerzpreis erreicht ein Vier-Monats-Hoch.

US-Nebenwerte mit Aufholpotenzial 

In den USA haben bisher 300 Unternehmen des Small-Cap-Index S&P 600 und gut 260 Konzerne des Mid-Cap-Index S&P 400 ihre Ergebnisse für das abgelaufene Quartal vorgelegt. 

Die Gewinne der Kleinunternehmen liegen bisher im Schnitt gut zwei Prozent über den Erwartungen, die mittelgroßer Firmen durchschnittlich fünf Prozent darunter. Dies ist jedoch auf einige negative Ausreißer zurückzuführen. Analysten gehen davon aus, dass am Ende der Berichtssaison das Gewinnwachstum des vierten Quartals rund fünf beziehungsweise null Prozent betragen dürfte. In den kommenden Quartalen sollte das Gewinnwachstum dann ansteigen. Ab dem dritten Quartal könnte es sogar höher liegen als bei den Standardwerten des S&P 500. Daher besteht bei US-Nebenwerten Aufholpotenzial.

Ölangebot wird knapper

Die Internationale Energie Agentur (IEA) erwartet für 2025 ein geringeres Ölangebot. Sie rechnet nun mit einem Angebotsüberhang in Höhe von 450.000 Barrel pro Tag – das sind nur noch halb so viel Barrel wie im Dezember. Die Gründe:

  • Vor allem China und Indien dürften die weltweite Nachfrage auf 104 Millionen Barrel pro Tag treiben.
  • Zusätzliche Sanktionen und Handelsbeschränkungen auf Öl aus dem Iran
  • Die freiwilligen Produktionskürzungen der OPEC+-Länder dürften aufrechterhalten werden – so erwartet es die IEA.

Nachdem US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin vereinbarten, Verhandlungen zur Beendigung des Russland-Ukraine-Krieges aufzunehmen, fielen die Ölpreise so stark wie seit zwei Monaten nicht. 

Australien leitet (verhaltene) Zinswende ein 

Die australische Notenbank RBA senkte gestern ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,10 Prozent. Mit diesem weithin erwarteten Schritt hat nun auch die RBA die Zinswende eingeleitet, wenngleich deutlich später als die meisten anderen großen Zentralbanken. Erwartungen bezüglich baldiger weiterer Schritte traten die Währungshüter jedoch entgegen. Im laufenden Jahr dürfte das Wachstum laut RBA anziehen und sich mittelfristig oberhalb von zwei Prozent stabilisieren. Zugleich soll sich die Inflation am oberen Ende des Zielkorridors von zwei bis drei Prozent einpendeln. Gouverneurin Michele Bullock verwies auf den nach wie vor angespannten Arbeitsmarkt und stellte fest, die Märkte seien „zu zuversichtlich“ in Bezug auf weitere Lockerungen. Dementsprechend preisten die Terminmärkte gestern eine komplette Zinssenkung aus, und selbst eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bis Ende 2025 wird nur zu 75 Prozent erwartet. Die Renditen australischer Staatsanleihen zogen ebenso an wie der Australische Dollar, der seit Jahresbeginn die drittbeste Performance unter den G-10-Währungen aufweist. Entwickelt sich Australiens Wirtschaft wie erwartet robust und bleiben Inflationsschübe aus, dürfte dies die Stärke der australischen Währung in den nächsten Quartalen untermauern.

Argentinien bleibt auf Konsolidierungskurs 

Argentinien verhandelt derzeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über einen neuen Finanzierungsrahmen. Konkret geht es um die Ablösung der bestehenden Kreditlinie in Höhe von 44,5 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus strebt die Regierung weitere elf Milliarden US-Dollar an. Diese sollen es dem Land laut Präsident Javier Milei ermöglichen, bis 2026 die strengen Devisenkontrollen, den sogenannten Cepo, abzuschaffen. Die Voraussetzungen für eine positive IWF-Entscheidung sind gut. Im Januar wies der argentinische Staatshaushalt erneut einen Überschuss aus. Gleichzeitig ging die Inflation weiter zurück und erreichte mit 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat den niedrigsten Wert seit dem Amtsantritt Mileis im Dezember 2023. Zudem dürfte die Wirtschaft aus dem Gröbsten heraus sein. Nach einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 3,5 Prozent im vergangenen Jahr prognostiziert der IWF für 2025 ein Plus von 5,0 Prozent. Damit dürfte es der Regierung, die sich im Oktober 2025 den Zwischenwahlen stellt, leichter fallen, den eingeschlagenen Konsolidierungskurs beizubehalten. Dann könnte es auch an der Börse in Buenos Aires wieder aufwärtsgehen. Nach einem spekulativen Höhenflug im Jahr 2024 ist dem Leitindex S&P Merval seit Jahresbeginn etwas die Luft ausgegangen.

Märkte im Bann der US-Zollpolitik

Kaum im Amt, hält US-Präsident Donald Trump die Märkte mit dem Thema Zölle in Atem. Die Berichtssaison zum vierten Quartal 2024 ging dabei zuletzt etwas unter. Welche Branchen überzeugen und welche enttäuschen, fasse ich im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer zusammen.

Neuwahlen in Deutschland, der Regierungswechsel in den USA, die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten: Wie sich Anleger im kommenden Jahr aufstellen sollten, habe ich in meinem Jahresausblick für Sie zusammengefasst.

Eisenerz verteuert sich 

Die Preise für Eisenerz mit 62 Prozent Eisengehalt stiegen im Februar auf rund 107 US-Dollar pro Tonne, den höchsten Stand seit über vier Monaten. Der Grund waren erhöhte Nachfrageerwartungen. Neue Daten zeigen, dass China im Januar Staatsanleihen im Wert von 693 Milliarden Renminbi begab, was mehr als dem Doppelten des Vorjahres entspricht und die chinesischen Anstrengungen zur Stabilisierung der Konjunktur unterstreicht. Zudem haben lokale Behörden begonnen, Immobilien von angeschlagenen Entwicklern zu kaufen, was auf eine Unterstützung des Bausektors mit seinem hohen Stahlverbrauch hindeutet. Große Bergbaukonzerne prognostizieren, dass Chinas wirtschaftliche Erholung und globale Zinssenkungen die Nachfrage nach Industriemetallen ankurbeln werden. Kommt es in Europa tatsächlich zu größeren Fiskalprogrammen für die Verteidigung, den Infrastrukturausbau und den Wiederaufbau der Ukraine, dürften Industriemetalle gefragt bleiben.

Zahl des Tages: 2.500 

Wenn der Frühling zurückkehrt, werden sie wieder die Grünanlagen bevölkern: Slackliner, die auf einem schlaff gespannten schmalen Band balancieren. Auf schwankendem Untergrund zwischen zwei Parkbäumen hin- und herzulaufen mag für viele eine Herausforderung sein – nicht so für Friedi Kühne und Lukas Irmler. Die Profi-Slackliner bestiegen im bayerischen Landkreis Rosenheim zwei Heißluftballons und balancierten in 2.500 Metern Höhe von Ballon zu Ballon. Neue Gelegenheiten für schwindelerregende Rekorde dürften sich bald ergeben. Ein Tipp: Die mehr als drei Kilometer breite Straße von Messina – der Versuch eines estnischen Slackliners, diese zu überqueren, scheiterte im letzten Sommer um wenige Meter.  

Finden Sie heute eine gute Balance. 

Herzlichst,

Ihr Ulrich Stephan

Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden

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