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Tägliche Kapitalmarkteinschätzungen von Dr. Ulrich Stephan,
Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden.
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31. März 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

die US-Handelspolitik wird das marktbeherrschende Thema der kommenden Tage, die US-Inflationsdaten bestätigen Befürchtungen einer Konjunkturabschwächung, und in der Berichtssaison der Schwellenländer können asiatische Unternehmen glänzen.

Zollwoche: drei Termine, die die Märkte bewegen

Die US-Handelspolitik wird in den kommenden Tagen das beherrschende Thema an den Börsen sein. Es stehen gleich drei wichtige Termine an:

  1. Schon am Tag seiner Amtseinführung wies US-Präsident Donald Trump mehrere Behörden an, Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung des Handelsdefizits, zur Bekämpfung unfairer Handelspraktiken und zur Verbesserung der industriellen und wirtschaftlichen Sicherheit der USA zu entwickeln. Morgen werden sie ihre Abschlussberichte vorlegen, die wichtige Aufschlüsse über die weitere Handelspolitik geben dürften.
  2. Ebenfalls morgen veröffentlicht zudem das Kongressetatbüro langfristige Projektionen zum Haushalt. Sie enthalten Schätzungen zu den Steuer-Mindereinnahmen, die mit der von Trump angekündigten Verlängerungen von Steuersenkungen einhergehen. Daher erlauben sie auch Rückschlüsse auf die Höhe der Summe, die Trump durch Ausgabenkürzungen und Zolleinnahmen aufbringen muss, um die Steuersenkungen wie angestrebt defizitneutral zu finanzieren. Darüber ließe sich wiederum grob abschätzen, um wie viel Prozent die USA ihren durchschnittlichen Zollsatz anheben könnten.
  3. Am Mittwoch wird Trump dann weitere Zölle verhängen. Er hat angekündigt, dass die USA künftig genauso hohe Zölle auf Importe verhängen werden, wie der jeweilige Handelspartner auf Importe aus den USA erhebt. Bei der Berechnung dieser Rate könnten die USA jedoch auch Mehrwertsteuersätze und nicht-tarifäre Handelshemmnisse einbeziehen. Dies macht genaue Prognosen zur Höhe der Zölle unmöglich.

Entsprechend könnte die kommende Woche die Finanzmärkte erneut ordentlich durchschütteln.

US-Wirtschaftsdaten verunsichern die Märkte

In den USA bestätigten die am Freitag veröffentlichten Daten jüngste Befürchtungen einer Konjunkturabschwächung bei gleichzeitig steigendem Preisdruck. 

  • Zwar stiegen die persönlichen Einkommen im Februar um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dies wirkte sich jedoch schwächer als erwartet auf die Ausgaben der privaten Haushalte aus, deren Rückgang im Januar zudem auf 0,3 Prozent nach unten revidiert wurde. Die Sparquote stieg dagegen um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. 
  • Beunruhigend ist auch, dass die PCE Kernrate – das bevorzugte Inflationsmaß der Fed– im Februar mit 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat stärker als erwartet zulegte. Doch nicht nur die Richtung der Inflationsentwicklung, sondern auch das absolute Niveau gibt Anlass zur Sorge.
  • Die Inflation erwarten die Privathaushalte laut Umfrage der Uni Michigan in einem Jahr bei fünf Prozent – so hoch wie seit November 2022 nicht mehr.

Die Marktteilnehmer reagierten verunsichert: US-Aktien gerieten unter Verkaufsdruck, während die Kurse von US-Staatsanleihen und Gold zulegten. Die an den Märkten eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf der übernächsten Fed-Sitzung am 18. Juni stieg auf 81 Prozent; bis Ende 2025 sind nun fast drei Zinssenkungen eingepreist. Noch Mitte März hatte die Mehrheit der Fed-Verantwortlichen bis Ende 2024 lediglich zwei Zinssenkungen prognostiziert.

Berichtssaison Schwellenländer: Tech und Pharma treiben die Gewinne

Die Berichtssaison des vierten Quartals 2024 neigt sich in den Schwellenländern langsam dem Ende zu. Bisher haben knapp zwei Drittel der im MSCI Emerging Markets Index gelisteten Unternehmen ihre Ergebnisse vorgelegt. Berücksichtigt man die bereits vorliegenden und die noch erwarteten Daten, stiegen die Umsätze und Gewinne gegenüber Vorjahresquartal um 14 beziehungsweise 26 Prozent. Die stärkste Wachstumsdynamik wiesen – dank ihrer überdurchschnittlichen Margenausweitung – erneut asiatische Unternehmen mit einem Gewinnplus von 34 Prozent auf. Auf Branchenebene überzeugten vor allem Kommunikationsdienstleister sowie Unternehmen aus den Sektoren IT sowie Pharma und Gesundheit mit überdurchschnittlichen Gewinnzuwächsen, die somit die Gewinnerwartungen um mehr als fünf Prozentpunkte übertrafen. Für die kommenden zwölf Monate liegen die prognostizierten Gewinnzuwächse der beiden letztgenannten Branchen mit 22 und 26 Prozent fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Schwellenländer. 

Auch bei der Zusammenstellung des Schwellenländer-Portfolios könnte sich für mittelfristig orientierte Anleger eine Hantelstrategie aus zyklischen Wachstumstiteln und defensiven Substanzwerten auszahlen.

Zeitenwende an der Börse

Europa orientiert sich sicherheitspolitisch neu. Die hohen angekündigten Investitionen in Rüstung und in Infrastruktur haben auch die Aktienmärkte beflügelt. Wie sich Europa neu erfindet und was das für Anleger bedeutet, analysiere ich im Gespräch mit Finanzjournalistin Jessica Schwarzer.

Neuwahlen in Deutschland, der Regierungswechsel in den USA, die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten: Wie sich Anleger im kommenden Jahr aufstellen sollten, habe ich in meinem Jahresausblick für Sie zusammengefasst.

Zahl des Tages: 26.000.000

Seit 30 Jahren verändern Teleskope, die im All schweben, unser Bild der Welt. Das europäische Weltraumteleskop Euclid verrichtet seine Arbeit rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Seine Aufgabe ist es, große Himmelsbereiche nach fernen Galaxien abzusuchen – und die ersten Resultate sind beeindruckend: In einer einzigen Woche entdeckte Euclid 26 Millionen Galaxien in bis zu 10,6 Milliarden Lichtjahren Entfernung. 380.000 davon wurden bereits genauer untersucht und mit KI-Unterstützung klassifiziert. Da das Teleskop seine Aufnahmen in sehr kurzer Zeit macht, kann es in den geplanten sechs Missionsjahren einige Himmelsregionen dutzende Male beobachten und jedes Mal neue Entdeckungen machen. Bis 2030 soll Euclid so ein Drittel des Nachthimmels vermessen – und könnte dabei 1,5 Milliarden neue Galaxien aufspüren.  

Ich wünsche Ihnen einen ambitionierten Tag. 

Herzlichst

Ihr Ulrich Stephan

Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden

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