Das war eine der schwerwiegensten Entscheidungen, die ich bisher in meinem Leben treffen musste. Ein Dreivierteljahr hatte es gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen hatte. Es gab keinen speziellen Auslöser. Aber ich merkte, dass der Spaß am wettkampforientierten Training nachließ. Ich bin schon seit fast zwanzig Jahren Kunstradfahrerin und habe zunehmend gemerkt, dass es auch noch andere wichtige Dinge im Leben gibt.
Die meisten waren traurig, hatten aber auch Verständnis für meine Entscheidung.
Natürlich habe ich viel mit ihr darüber gesprochen. Es ist auch für sie ein Einschnitt, der einiges in ihrem Leben verändern wird. Sie war immer und überall dabei – für sie ergibt sich jetzt ein ganz neuer Terminplan.
Ich bin neun Jahre an der internationalen Spitze mitgefahren. Damit habe ich mehr erreicht, als ich jemals gedacht hätte. Den Weltmeistertitel habe ich leider nicht geholt. Dass ich so lange konstant vorne mit dabei war, wiegt für mich aber genauso viel. Ich denke, ich habe alles erreicht, was ich erreichen konnte. Nun kann ich mich auf neue Dinge konzentrieren.
Ich habe gar nicht mehr freie Zeit als früher – eher im Gegenteil. Ich war im Februar in Los Angeles bei der „Ellen DeGeneres Show“: Seitdem erhalte ich viele Anfragen für Auftritte, Interviews, Podcasts und so weiter. Ich bekomme derzeit deutlich mehr Medienaufmerksamkeit als jemals zuvor, während meiner Wettkampfphasen.
Ja. Ich hatte mein Masterstudium in Ernährungsmanagement während der letzten Wettkampfphase pausiert – auch weil ich bereits geahnt hatte, dass es meine letzte Saison werden würde. Deshalb wollte ich alles für den Sport geben.
Ja, auf jeden Fall. Ich will weiterhin durch meine Social-Media-Kanäle den Sport bekannter machen und Leute dazu bringen, selbst damit anzufangen.