Sie haben Pharmazie studiert und möchten sich als Apothekerin bzw. als Apotheker selbstständig machen. Doch lohnt es sich noch, eine Apotheke zu betreiben? Wenn ja, sollte man lieber gründen oder übernehmen? Und was ist bei der Gründungsfinanzierung zu beachten?
Viele Jahre galt das Apothekengeschäft als weitgehend krisensicher. Doch immer mehr Apotheken schließen in Deutschland. Das irritiert junge Menschen mit Gründungsabsichten. Welche Perspektive bietet ihnen die Leitung einer Apotheke?
Mark Reimann, Senior-Experte db HealthCare
„Bei der Beratung von Apothekerinnen und Apothekern hat sich immer wieder bestätigt: Wirtschaftlich rentabel geführte Apotheken sind ein wichtiger Partner für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und nach wie vor lohnenswert“, berichtet Mark Reimann, Senior-Experte db HealthCare. Wer eine umsatzoptimierte Apotheke an einem frequentierten Standort leitet, beispielsweise in einem Ärztehaus, könne auf ein verlässliches Kundenpotenzial setzen. Und daran wird sich so schnell nichts ändern. Denn die Arzneimitteltherapie ist und bleibt eine zentrale Säule in der medizinischen Versorgung. Angesichts des demografischen Wandels ist mit einem weiterhin hohen Bedarf an Medikamenten zu rechnen.
Zudem suchen immer mehr Apotheken eine Nachfolge. „Wir beobachten zudem, dass immer mehr Apothekerinnen und Apotheker ihr Lebenswerk in gute Hände abgeben möchten. Nicht immer finden sie eine Nachfolge. Das ist einer der Gründe, warum die Zahl der Apotheken seit Jahren sinkt“, schildert Mark Reimann die aktuelle Situation auf dem Apothekenmarkt. Im Frühling 2023 fiel die Gesamtzahl der Apotheken das erste Mal auf weniger als 18.000. „Und diese Zahl wird in den nächsten Jahren weiter abnehmen“, so seine Prognose. Laut einer Analyse der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) sind derzeit 44 % aller Apothekeninhaberinnen und -inhaber älter als 56 Jahre.
Die ABDA fordert daher mehr Nachwuchs in den Apotheken. Gefragt sind junge Menschen, die dort gern arbeiten und ggf. später eine Apotheke übernehmen möchten. „Wer unternehmerisch denkt und von Anfang an die ersten Schritte richtig plant, hat gute Chancen, mit einer Apotheke wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, so der db HealthCare-Berater. „Es hat sich bewährt, wenn ein Experten-Team aus Steuerberater, Rechtsanwalt und Bankspezialist gemeinsam junge Pharmazeuten auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet. Mit einer vielschichtigen Beratung an der Seite fällt es bei der Apothekengründung leichter, die richtungsweisenden Weichen für eine profitable Apotheke zu stellen.“ Dazu ist zunächst zu klären, ob man die Voraussetzungen für eine Apothekenleitung erfüllt. Ist das der Fall, müssen viele weitere Entscheidungen getroffen werden: Möchte man eine Apotheke gründen oder übernehmen? Gibt es die Möglichkeit, einen bereits vorhandenen Heimversorgungsvertrag fortzusetzen? Welches Geschäftskonzept passt am besten zur Apotheke? Und vor allem, wie stellt man eine solide Finanzierung auf die Beine?
Erfüllt eine Apothekerin oder ein Apotheker die Voraussetzungen für den Betrieb einer Apotheke, hat sie oder er grundsätzlich zwei Optionen, sich selbstständig zu machen: selbst gründen oder eine vorhandene Apotheke übernehmen. Dabei sind die Kosten für eine Gründung bzw. eine Übernahme in etwa gleich hoch.
Rund 83 % der Apothekerinnen und Apotheker ziehen es vor, in einer bereits vorhandenen Apotheke die Nachfolge anzutreten. Das hat viele Vorteile. Man kann das Inventar, das Personal und auch den Kundenstamm übernehmen. Manchmal dauert es bei einer Apothekenneugründung Monate und Jahre, bis man sich eine eigene Stammkundschaft aufgebaut hat. Ist hingegen ein fester Kundenstamm vorhanden, erleichtert das den Start in die Selbstständigkeit erheblich. Außerdem könnte mit der Apotheke ein gut eingespieltes Apothekenteam übernommen werden. Das Personal kennt die Kundinnen und Kunden und die betriebsinternen Abläufe. Ebenso haben Übernehmer die Möglichkeit, in Rezeptverträge einzusteigen. Oftmals bestehen diese schon seit Langem und sind zu guten Konditionen ausgehandelt worden. Das erspart die Verhandlung neuer Verträge. Meistens ist die Apotheke bereits eingerichtet. Regalsysteme, Tische, Kassensysteme, Lager, Arbeitsinstrumente – all das, was man für die tagtägliche Arbeit benötigt, ist bereits vorhanden. Apothekennachfolgerinnen und nachfolger müssen nicht in die Einrichtung investieren, es sei denn, sie möchten Geräte austauschen oder die Offizin modernisieren. „Wer in eine gut laufende Apotheke einsteigt, trägt ein relativ geringes wirtschaftliches Risiko“, betont Reimann. „Das kann sich günstig auf die Finanzierungslösungen auswirken.“
Zudem befindet sich der Apothekenmarkt seit einigen Jahren in einer Umbruchphase. Viele Inhaberinnen und Inhaber sind auf der Suche nach einer Nachfolge. Somit wächst die Zahl der Übernahmeangebote auf den Apothekenplattformen, Tendenz steigend. „Wir beobachten derzeit, dass die Auswahl der zu erwerbenden Apotheken immer größer wird und auch der Kaufpreis und die Verhandlungsbedingungen sich für Nachfolger günstig gestalten“, erklärt der db HealthCare-Experte.
Aber auch eine Apotheke neu zu gründen, bietet viele spannende Perspektiven. Bei einer Neugründung ergeben sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten als bei einer Nachfolge. Apotheker*innen können den Standort der Apotheke frei wählen, sich ein neues Team zusammenstellen und ihre Offizin nach ihren persönlichen Vorstellungen einrichten. „Idealerweise liegt die Apotheke in unmittelbarer Nähe einer Arztpraxis oder sogar eines ganzen Ärztehauses. So kommen den ganzen Tag über die Patientinnen und Patienten aus den Arztpraxen direkt in die Apotheke“, erklärt Mark Reimann.
Wer ein schlüssiges Geschäftskonzept entwickelt und seine Finanzen solide plant, hat gute Voraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb einer Apotheke. „Lassen Sie sich dabei von einer Steuerberatung, Rechtsanwälten und spezialisierten Bankberatern unterstützen. Setzen Sie auf ein Team, das sich mit Apothekengründungen und -übernahmen auskennt“, rät der auf Apotheken spezialisierte db HealthCare-Berater Kundinnen und Kunden. Folgende Kostenarten sind bei der Finanzplanung zu berücksichtigen: Gründungskosten, Fixkosten und variable Kosten.
„So individuell die Anforderungen der Apothekerinnen und Apotheker, so vielfältig sind unsere Finanzierungsangebote – von bankeigenen Mitteln bis zur Vermittlung öffentlicher Finanzierungsformen. Denn eine solide Finanzierung ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg“, so Reimann. Dabei spielen folgende Faktoren eine zentrale Rolle:
„In der Regel wird das benötigte Fremdkapital über einen Bankkredit finanziert“, erläutert der Berater der db HealthCare. „Dank unserer Erfahrung bei der Beratung von Apothekerinnen und Apothekern und unseres Zugangs zu öffentlichen Förderungen können wir unseren Kundinnen und Kunden interessante Konditionen anbieten und in kürzester Zeit zuverlässige Finanzierungszusagen geben.“